COESFELD. Eine Schändungs-Serie von Heiligenfiguren im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld nimmt kein Ende. Seit dem 24. Oktober dieses Jahres registrierte die Polizei 48 Fälle, in denen Unbekannte Heiligenfiguren, Sakralskulpturen und Wegekreuze zerstört hatten.
„Vor allem werden Gesichter unkenntlich gemacht, indem Nasen abgeschlagen oder Augen zerkratzt werden“, sagt der Pressesprecher im Polizeipräsidium Münster, Mirko Stein, der JUNGEN FREIHEIT. Der Staatsschutz ermittle, „da ein religiöser Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann“.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren hatte eine Zerstörungsserie von Heiligenfiguren und Bildstöcken im benachbarten Kreis Steinfurt für Aufregung gesorgt. Dort waren über 40 Figuren auf ähnliche Weise zerstört worden. Die Polizei ermittelte damals gegen sechs Islamisten.
Verdächtige reisten nach Syrien
Laut Bild-Zeitung wurden die Ermittlungen jedoch eingestellt, weil drei der Verdächtigen nach Syrien ausgereist waren, einer verstorben und ein weiterer verzogen war. Zu den Taten in Steinfurt gibt es nach Angaben von Stein bislang keine Verbindung.
Das Bistum Münster teilte auf JF-Nachfrage mit, die Taten würden nicht zentral erfaßt, weshalb der Schaden nicht beziffert werden könne. Laut Polizei beträgt dieser bereits jetzt mehrere zehntausend Euro. (ls)