Nachruf: Gerhard Mayer-Vorfelder gestorben

Gerhard Mayer-Vorfelder (2002): Der konservative Politiker verstarb am Montag Foto: picture alliance / AP Images

Nachruf

Gerhard Mayer-Vorfelder gestorben

Der CDU-Politiker und Ehrenpräsident des Deutschen Fußballbundes, Gerhard Mayer-Vorfelder, ist tot. Innerhalb der CDU gehörte Mayer-Vorfelder dem konservativen Flügel an. Auch die JUNGE FREIHEIT verliert mit ihm einen Unterstützer und Gesprächspartner.

STUTTGART. Der CDU-Politiker und Ehrenpräsident des Deutschen Fußballbundes, Gerhard Mayer-Vorfelder, ist tot. Der 82jährige verstarb am Montag in Stuttgart. Mayer-Vorfelder war von 1980 bis 1991 Kultus- und von 1991 bis 1998 Finanzminister von Baden-Württemberg. Dem DFB stand er von 2001 bis 2006 als Präsident vor. „Mit Gerhard Mayer-Vorfelder geht eine prägende Figur des deutschen Fußballs“, würdigte der amtierende DFB-Präsident Wolfgang Niersbach den Unionspolitiker.

Innerhalb der CDU gehörte Mayer-Vorfelder dem konservativen Flügel an. Seine politische Karriere begann als persönlicher Referent von Ministerpräsident Hans Filbinger (CDU). Als dieser vor acht Jahren verstarb, verwahrte sich Mayer-Vorfelder öffentlich gegen Vorwürfe, dieser habe dem Nationalsozialismus nahe gestanden. Er könne dies nach einer vierzehnjährigen Tätigkeit in nächster Nähe besser beurteilen als jeder Journalist, sagte er im Gespräch mit der JUNGEN FREIHEIT.

„Man kann nicht nur partiell Deutscher sein, das geht nicht!“

Auch als Sportfunktionär verlangte er von den Spielern, Werte zu vertreten. „Wer Deutscher ist, muß sich auch zu unseren deutschen Grundwerten bekennen, und ich erwarte, daß er etwa die Nationalhymne mitsingt. Man kann nicht nur partiell Deutscher sein, das geht nicht!“, forderte Mayer-Vorfelder. Als der DFB sich dem von der Zeit betriebenen „Netz gegen Nazis“ anschloß, in dem unter anderem auch diese Zeitung verunglimpft wurde, gehörte Mayer-Vorfelder zu den schärfsten Kritikern.

Er betrachte es „als Ungeheuerlichkeit“, wenn konservativ „mit nazistisch“ gleichgesetzt werde, zeigte sich Mayer-Vorfelder empört. „Ich spreche der Zeit in dieser Frage die Deutungshoheit ab.“ Die öffentliche Wahrnehmung werde zudem zu einseitig auf die Verbrechen des Nationalsozialismus verengt. „Für mich ist die Lehre aus der Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, daß Rechts- und Linksextremismus in gleicher Weise zu ächten sind.“ (FA)

> Das vollständige Interview mit der JUNGEN FREIHEIT

> Ein Nachruf erscheint in der kommenden Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT.

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Kommentare

Chris Kuhn aus Schland sagt:

20. August 2015 um 0:02 Uhr

MV war ein blindwütiger Gegner der Republikaner, welche mit 11% in den baden-württembergischen Landtag eingezogen waren. In der Konsequenz wird das Ländle heute GRÜN-rot kaputt regiert.
Werdomar sagt:

19. August 2015 um 19:05 Uhr

„Der Ratsherr da Ist jetzt sehr still, geheim und ernst fürwahr, Der sonst ein schelmischer, alter Schwätzer war.“ (Shakespeare, Hamlet)
JF Leser sagt:

19. August 2015 um 0:05 Uhr

Er war ein sehr sympatischer Mensch, der auch gerne mal ein Glas Wein oder Bier getrunken hat. Und diese Menschen sind sehr verträglich und sympatisch.
Mein besonderes Beileid geht an die Familienangehörigen.
Heimdal sagt:

18. August 2015 um 16:03 Uhr

Zitat: " … Als dieser vor acht Jahren verstarb (Filbinger), verwahrte sich Mayer-Vorfelder öffentlich gegen Vorwürfe, dieser habe dem Nationalsozialismus nahe gestanden. …"
_________________________________________________________________
Nöööö, der Filbinger stand den Nazis nicht nahe, da hat er Recht der Mayer-Dingenskirchen. Der hat nur als Marinerichter unter Hitler Leute zum Tode verurteilt, was er anscheinend vergessen hatte, na ja, war ja schon lange her, wer behält solche Bagatellen schon im Gedächtnis und dann hat er noch gesagt: "was damals recht war, kann heute nicht Unrecht sein". Ich glaube, der hätte den Stauffenberg wohl auch erschießen lassen aber den Nazis nahegestanden ? Der ? Ach, nie und nimmer …
1. Heinold Perkmann sagt:
  
  18. August 2015 um 17:36 Uhr
  
  Jetzt sprechen wir mal von Ihren Freunden, den "Guten" natürlich:
  Oscar Luigi Scalfaro, im Krieg Faschist und Militärrichter, dann im Frieden Linkssozialist, Richter und auch Staatspräsident, hat im zweiten Weltkrieg nachweislich mehrere Soldaten an die Wand stellen lassen.
  1. Eric Schlegel sagt:
    
    18. August 2015 um 18:35 Uhr
    
    @Heinold Perkmann
    
    Sehr treffsicher platziert,sozusagen ein Volltreffer.
    1. Heimdal sagt:
      
      19. August 2015 um 10:11 Uhr
      
      treffsicher ? Volltreffer ? Lachhaft ! Nicht mal im Ansatz treffsicher, von Volltreffer ganz zu schweigen, da lach ich nur drüber … 🙂
  2. Heimdal sagt:
    
    19. August 2015 um 9:02 Uhr
    
    Von meinen Freunden wollen sie sprechen ? Die kennen sie doch gar nicht, sie kennen ja noch nicht mal mich. Na jedenfalls kenne ich ihren Oscar Luigi auch nicht. Wer immer das auch war. Was mir an euch so gefällt, ihr lasst keine Kritik gelten sondern schlagt immer mit demselben Argument zurück. Wer nicht genau auf eurer Welle schwimmt, muss ein Linker sein. Trösten sie sich, wenn ihr Oscar Luigi das war, was sie schreiben, dann rangiert er bei mir in der gleichen Kategorie wie Filbinger, oder wen es da sonst noch mit dunkler Vergangenheit gab.
    Da sehe ich keinen Unterschied. Allein diese zuvor beschriebene
    Denkweise zeigt mir schon, was Verbohrtheit und Engstirnigkeit angeht, unterscheiden sich die Rechten nicht sehr von den Linken.
    Ich habe zwar in manchen Punkten Gemeinsamkeiten mit den Rechten aber genauso auch mit den Linken. Das heißt aber nicht, daß ich mich der einen oder anderen Gruppe zugehörig fühle. Ich bevorzuge es, meine eigenen Wege zu gehen, in jeder Hinsicht. Also hören sie auf mich irgendwo einordnen zu wollen. Bei der nächsten Wahl werde ich aber AFD wählen, vielleicht beruhigt sie das ja ein wenig … 🙂
2. Dissident sagt:
  
  18. August 2015 um 23:41 Uhr
  
  "Der hat nur als Marinerichter unter Hitler Leute zum Tode verurteilt… "
  Damals waren alle Deutschen "unter Hitler". Das ist kein Argument, oder sind sie einer von denen, die verleumderisch von Nazi-Offizieren, Nazi-Beamten usw. sprechen und damit alle in einen Topf werfen? Die "Leute" von denen Sie sprechen, waren Deserteure – also verharmlosen Sie nicht, indem sie eine neutrale Bezeichnung wählen!
  Filbinger hat geltendes Recht umgesetzt, wie es von einem Richter nicht anders zu erwarten ist. Das Gegenteil nennt man Rechtsbeugung. Die Erkennung auf Todesstrafe wegen Fahnenflucht ins Ausland im Falle Gröger halte ich für angemessen. Weshalb sollen die einen möglicherweise sterben, während sich die anderen feige entziehen?
  Zu den anderen Verurteilungen ist mir wenig bekannt, jedoch gilt es im Krieg Disziplin und Wehrkraft aufrecht zu erhalten, weswegen harte Zeiten harter Mittel bedürfen. Es mag nicht in unsere schöngeistige Zeit passen ist aber die Wirklichkeit.
  1. Heimdal sagt:
    
    19. August 2015 um 12:10 Uhr
    
    scheißegal, als Richter war er Teil des Systems und trägt Mitschuld, mehr als jeder Soldat. Er hätte ja milder urteilen können oder aus Gewissensgründen sein Amt niederlegen können aber wahrscheinlich hatte er gar kein Gewissen (Filbinger Zitat: "was damals Recht war kann heute nicht Unrecht sein") sondern träumte noch vom Endsieg und seinen späteren fetten Beamtenpensionen, die ihm dann ja als Richter auch zustehen würden. Kommen sie mir nicht dauernd mit Entschuldigungen und Rechtfertigungen für diese Nazi-Mitläufer, das ist typisch für die Rechten aber die lasse ich nicht gelten !
    1. Dissident sagt:
      
      19. August 2015 um 14:20 Uhr
      
      Er hat auch milder geurteilt und seinen Ermessensspielraum im Rahmen richterlicher Unabhängigkeit wahrgenommen. Recherchieren Sie etwas – er war sicherlich kein politischer Richter wie Roland Freisler.
      
      Das er als Richter Teil des Systems war, ist faktisch korrekt, trifft auf alles und jeden zu und ist damit eine wertfreie Worthülse. Die implizite Aussage welche Sie vermitteln, möchte aber jeden damals in hervorgehobener Position Handelnden verdammen und zeugt von einem bornierten Unwillen, Dinge nicht im Kontext der Zeit, sondern aus heutiger (Ein- )Sicht zu beruteilen. Steigen Sie doch mal von Ihrem hohen moralischen Ross und üben Sie sich in Demut. Gerade in der heutigen Zeit dürfte Ihnen nicht entgangen sein, in welch einer opportunistischen und von Mitläufertum geprägenten Zeit wir wieder leben und das kaum einer die Eier in der Hose hat auch ohne Androhung einer Todesstrafe zu opponieren.
      
      Sie unterstellen Filbinger unnachweislich, vom deutschen Sieg und Beamtenpensionen geträumt zu haben – ersteres ist legitim, das Gegenteil wäre Fatalismus und ein Verstoß gegen den Amtseid. Und auf eine Pension hatte er als Staatsdiener selbstverständlich ein Anrecht.
      1. Heimdal sagt:
        
        19. August 2015 um 16:30 Uhr
        
        1. Ihre Ansicht lass ich ihnen und will ihnen meine Ansicht nicht aufzwingen, wir sind unterschiedlicher Ansicht zu dem Thema, nun, so sei es …
        Zitat: "…Gerade in der heutigen Zeit dürfte Ihnen nicht entgangen sein, in welch einer opportunistischen und von Mitläufertum geprägenten Zeit wir wieder leben und das kaum einer die Eier in der Hose hat auch ohne Androhung einer Todesstrafe zu opponieren…."
        Da gebe ich ihnen Recht, das ist heute nicht anders als früher. Es war immer schon so, daß nur wenige offen opponieren, die Meisten sind Jasager und Mitläufer. Ich will auch Filbinger nicht mit Freisler gleichsetzen aber diese Mitläufer und "Rädchen des Systems" haben eben den Tod anderer zu verantworten. Ob als Richter oder als Wachmann im KZ, sie sind schuldig. Der Wachmann der SS hätte auch nein sagen können zu seinem Dienst im KZ, deswegen hätte man ihn nicht erschossen. Aber der Druckposten dort war halt angenehmer als ein Fronteinsatz bei der Waffen-SS, also hält man die Schnauze und macht mit.
        Ich kannte mal einen ehemaligen Soldaten, der hat mir gesagt, wenn er damals gewusst hätte was für …
      2. Heimdal sagt:
        
        19. August 2015 um 16:53 Uhr
        
        2. …Schweinereien in den KZs passieren, er wäre desertiert. Für solche Verbrecher hätte er nicht kämpfen wollen. Bevor nun wieder, wie üblich, Verunglimpfungen dieses ehemaligen Soldaten erfolgen, will ich noch sagen, ich hatte keinen Grund an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln.
        Ja, weil diese Verbrecher wussten, dass sie auf die Loyalität ihrer Soldaten wohl nicht mehr so zählen hätten können, wenn das ganze Ausmaß der Schweinereien bekannt geworden wäre, deshalb hat man dieses "nie genannte Ruhmesblatt" wie Himmler sich ausdrückte auch versucht nach Möglichkeit geheim zu halten.
        Ich soll die Dinge im Kontext der Zeit und nicht aus heutiger Sicht sehen. Ja von mir aus. Mein Opa hat die Zeit auch mitgemacht und der nahm auch seinerzeit kein Blatt vor den Mund. Der sagte schon damals zu seinem Blockwart oder was er war. Für solche wie dich habe ich noch einen Strick im Keller für nach dem Krieg. Er wurde ein paar mal von der Gestapo abgeholt, hat aber nie kleinbei gegeben. Es gab nicht nur Jasager die "einfach nur ihre Pflicht taten". Es gab auch kleine Lichter wie meinen Opa und größere Lichter wie Stauffenberg die schon damals dagegen waren und nicht erst aus heutiger Sicht.
3. JF Leser sagt:
  
  20. August 2015 um 6:42 Uhr
  
  Heimdal,
  Sie kleiner verirrter und verwirrter Nazi-Jäger.
  Selbst der Steinzeitkommunist Winfried Kretschmann hat auf einem Grünen-Parteitag den MV vor Vorwürfen, dieser sei ein Nazi, in Schutz genommen.
  Und das soll schon einiges heißen!
  1. Heimdal sagt:
    
    20. August 2015 um 16:16 Uhr
    
    na gut Shandra, der MV war kein Nazi, hab ich auch nicht behauptet. Es ging um Filbinger, nicht um MV. Ich habe nicht mal behauptet, dass Filbinger ein Nazi gewesen sei aber ein Mitläufer und "Rädchen des Systems" war er allemal. Als Richter mehr noch als wenn er nur normaler Soldat gewesen wäre. Warum lest ihr meine Kommentare nie richtig? Trotzdem, nett, dass sie geantwortet haben 🙂
Kersti Wolnow sagt:

18. August 2015 um 14:40 Uhr

Fußball ist Menschenhandel auf höherer Ebene, ich habe für gemischte Mannschaften nichts übrig. Auch wenn sie Lippenbekenntnisse absondern.
1. Heimdal sagt:
  
  18. August 2015 um 15:46 Uhr
  
  gemischte Mannschaften, genau, da bin ich auch dagegen, Frauen sollten nicht in Männermannschaften spielen. Hätte der Mayer-Dingenskirchen wohl auch nicht gewollt. … hab ihn nur einmal getroffen, leider war kein vernünftiges Gespräch mit ihm möglich denn er war sturzbesoffen.
2. JuliusFischer sagt:
  
  18. August 2015 um 16:19 Uhr
  
  Da gerade die körperliche Ertüchtigung hierzulande zum Teil zu wünschen übrig lässt und viel Zeit im Sitzen abgesessen wird, ist es natürlich leicht für Auswärtige hier Erfolge zu erzielen, da sie oft nicht in die "Zivilisationsfalle" geraten sind.
  Früher war ein Schwarzer oder ein Asiate in der Bundesliga noch etwas Besonderes. Heute sieht es (Bsp. Bayern) ganz anders aus. Ich möchte unterstreichen, das ein Schwarzer etc. für mich nicht per se anders zu beurteilen ist. Wenn ich mir aber heute Fußballspiele ansehe, was sehr selten passiert, habe ich den Eindruck, dass die ausschließlich für ihre Brieftasche spielen und alles anders völlig egal ist. Stadt, Kultur, Land, Herkunft, Identität, Geschichte… Man muss sich schon sehr von sich selbst entfernt haben, um dieses Gefühl bei der Betrachtung solcher Spiele nicht zu haben.
  1. JF Leser sagt:
    
    18. August 2015 um 18:19 Uhr
    
    Lieber JuliusFischer ,liebe Kersti,
    
    Identifikation ist das Schlüsselwort!!!
    
    Es spielt Geld gegen Geld und zusätzlich werden bunte Mannschaften gefördert,
    wegen der Identifikation.Da spielt Geld keine Rolle,
    sie verstehen.?
    
    Ich kann mich mit gemischten -bunten Mannschaften nicht identifizieren, im Gegenteil, ich freue mich wenn sie verlieren, denn Sport und ganz besonders der Fussball,ist Politik!!!
3. JF Leser sagt:
  
  19. August 2015 um 0:13 Uhr
  
  Liebe Kersti,
  
  Fußball ist nicht nur ein Menschenhandel, sondern auch ein Sport für Primitivlinge. Mich widert der Fußball an, da es in der Tat um Menschenhandel geht. In der Bundesliga sieht man Neger ohne Ende am Ball! Einfach nur noch widerlich! Warum spielen hier keine deutsche Spieler?
  1. Heimdal sagt:
    
    19. August 2015 um 12:03 Uhr
    
    wenn Fussball ein Sport für Primitivlinge ist, dann müssten sie ja froh sein wenn kaum Deutsche in den Mannschaften sind, sondern eher Neger. Das würde doch ihrem Bild von Menschen und Fussball sowieso eher gerecht werden, also warum meckern ?
    Außerdem, Menschenhandel nennt man nur Geschäfte mit Menschen bei denen diese gar nicht gefragt werden ob sie verkauft werden wollen. Die Fussballer profitieren ja selber davon, wenn mit ihnen "gehandelt" wird.
    Das als Menschenhandel zu bezeichnen ist nur blödsinnig … aber typisch für manche der Kommentare hier.
JF Leser sagt:

18. August 2015 um 12:52 Uhr

R.I.P.
Den angehörigen mein Beileid.

H.R
1. theGerman sagt:
  
  19. August 2015 um 10:44 Uhr
  
  Ja, möge er in Frieden ruhen.
  
  Ihr Beitrag befasst sich mit der Tatsache, dass G. Mayer-Vorfelder gestorben ist und Sie drücken den Angehörigen Ihr Mitgefühl aus und schweifen nicht ab, zu anderen Themen. Das gefällt mir.