BERLIN. In mehreren deutschen Universitätsstädten haben Studenten in der Nacht zum Dienstag mit Aufklebern an das Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 erinnert.
In Freiburg, Tübingen, Stuttgart und Göttingen wurden dabei Aufkleber mit dem Konterfei des Widerstandskämpfers und Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg sowie einem Hinweis auf das Datum verteilt.
Mit der Aktion wollten die Studenten, darunter auch Mitglieder verschiedener Verbindungen, einerseits des militärischen Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime gedenken, andererseits auch bewußt ein Zeichen gegen die an Universitäten überhandnehmenden Plakate und Aufkleber linksextremer Organisationen setzen.
Linke gegen „Stauffenbergstraße“
Unterdessen hatte am Dienstag eine Gruppierung mit dem Namen „nevergoinghome“ in Jena mehrere Namensschilder von Straßen, die nach Widerstandskämpfern benannt sind, überklebt.
Die sich selbst als antinational und antimilitaristisch bezeichnenden Linksradikalen begründeten ihre Aktion damit, daß Stauffenberg und seine Mitverschwörer „Anhänger des Nationalsozialismus und Antisemiten waren“.
Deswegen habe man die nach dem Hitler-Attentäter benannte Straße im Stadtteil Lobeda „in H.-Grynszpan-Straße umbenannt“, heißt es in einem Selbstbezichtigungsschreiben.
In Frankfurt dagegen sprach sich die Junge Union (JU) für die Umbenennung „einer repräsentativen Straße in Graf-von-Stauffenberg-Straße aus“. Dies würde „nicht nur an den Widerstandstandskämpfer selbst erinnern, sondern wäre auch ein mahnendes Beispiel dafür, daß Demokratie und Rechtstaat verteidigt werden müssen“, so die Begründung von Martin-Benedikt Schäfer, Vorsitzender des JU-Stadtteilverbandes Frankfurt Süd. (vo)