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„Hochpolitischer Anlaß“: Könnten Evangelikale dem Eurovision Song Contest den Stecker ziehen?

„Hochpolitischer Anlaß“: Könnten Evangelikale dem Eurovision Song Contest den Stecker ziehen?

„Hochpolitischer Anlaß“: Könnten Evangelikale dem Eurovision Song Contest den Stecker ziehen?

Irische Künstlerin Bambie Thug beim Eurovision Song Contest 2024: Die Initiative gegen den geplanten Musikwettbewerb in Basel warnt vor Satanismus. (Themenbild)
Irische Künstlerin Bambie Thug beim Eurovision Song Contest 2024: Die Initiative gegen den geplanten Musikwettbewerb in Basel warnt vor Satanismus. (Themenbild)
Irische Künstlerin Bambie Thug beim Eurovision Song Contest 2024: Die Initiative gegen den geplanten Musikwettbewerb in Basel warnt vor Satanismus. Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN | Jessica Gow/TT
„Hochpolitischer Anlaß“
 

Könnten Evangelikale dem Eurovision Song Contest den Stecker ziehen?

Wokeness, Antisemitismus, Satanismus: Eine konservative Kleinpartei will deshalb den Eurovision Song Contest in Basel sabotieren. Doch andere Parteien zeigen sich skeptisch – und der Schweizer ÖRR hat bereits einen Plan B.
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BASEL. Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hat erfolgreich eine Volksabstimmung zur finanziellen Unterstützung des Eurovision Song Contest 2025 (ESC) in Basel eingereicht. „Der ESC ist zu einem hochpolitischen Anlaß verkommen“, begründete Parteichef Daniel Frischknecht in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung die Initiative. Am 24. November sollen die Basler abstimmen, ob die Stadt den Veranstaltern ein Darlehen in Höhe von 37,5 Millionen Franken weiterhin gewähren darf.

Laut dem Chef der evangelikalen Kleinpartei wurde der ESC in den vergangenen fünfzehn Jahren zu einer „Propagandaplattform für Homosexuelle“ und Nicht-Binäre. „Letztlich geht es darum, die göttliche Ordnung zu zerstören und durch eine neue zu ersetzen.“ Dabei warf er dem Schweizer Sieger der vergangenen Eurovision-Ausgabe, Nemo, Gotteslästerung vor. „Er bekam eine Dornenkrone aufgesetzt. Für uns Christen ist das nicht einfach eine Performance. Nemo, der Nicht-Binäre, gebärdete sich als Erlöser.“ Der Eurovision Song Contest sei damit ein „Brandbeschleuniger“ für Versuche, Andersdenkende mundtot zu machen.

EDU warnt vor Okkultismus und Imageverlust

Zudem würden verschiedene Künstler beim ESC zunehmend „satanistische Botschaften und Symbole“ verwenden, heißt es auf der Internetseite der Volksinitiative. Konkret bezieht sich die Partei auf den Auftritt der irischen Künstlerin Bambie Thug. Als Teil dessen hatte sie inmitten eines Pentagramms getanzt und trug dabei ein Hexenkostüm sowie die an die Teufelsdarstellung angelehnten Hörner. Während dies „offen zelebriert“ werde, durfte die Heilsarmee 2013 nicht unter ihrem Namen auftreten, merkt die EDU an.

Zudem warnt die Partei vor einem „Imageverlust“ der Schweiz im Zusammenhang mit dem Nahostkrieg. Dabei erinnert sie an Proteste gegen die israelische Repräsentantin Eden Golan. „Es würde zu bedeutenden Sicherheitsrisiken und -kosten führen, wenn anti-israelische Mobs das Hotel der israelischen Delegation wie in Malmö tagelang belagern würden“, heißt es auf der Seite der Volksinitiative. Einem ESC, der solche „judenfeindlichen Exzesse“ viel zu wenig deutlich unterbunden habe, wolle die Partei kein Forum bieten.

Eurovision könnte woanders stattfinden

Mit mehr als 3.912 Unterschriften hat die Partei fast das Doppelte des benötigten Quorums erreicht. Zugleich stellten sich mehrere Parteien gegen das Vorhaben, darunter die Basler SVP. „Man muß den ESC nicht mögen, aber klar ist: eine solche Großveranstaltung bringt enorm viel Wertschöpfung in die Region“, hatte der SVP-Großrat Joël Thüring bereits im Juli auf dem Kurznachrichtendienst X geschrieben. Auch die Basler Grünen werben für ein „Ja“ zur Fortsetzung der Eurovision-Förderung.


Nachdem die Schweiz das Vorrecht zur Organisation des kommenden ESC erhielt, gewann die Stadt Basel die Ausschreibung für den Veranstaltungsort. Im Falle des Erfolgs für die ESC-Gegner behält sich das veranstaltende Schweizer Radio und Fernsehen vor, den bereits unterschriebenen Vertrag zu kündigen und die Veranstaltung in eine andere Stadt zu verlegen. Alternativ könnten die Leistungen und Rechte der städtischen Seite eingeschränkt werden oder lediglich das geplante Rahmenprogramm abgesagt werden, berichten Regionalzeitungen der CH Media-Gruppe. (kuk)

Irische Künstlerin Bambie Thug beim Eurovision Song Contest 2024: Die Initiative gegen den geplanten Musikwettbewerb in Basel warnt vor Satanismus. Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN | Jessica Gow/TT
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