LEIPZIG. Die Errichtung eines Einheitsdenkmals in Leipzig ist vorerst gescheitert. Die Stadtratsfraktionen von CDU, SPD und Grünen einigten sich auf einen Antrag, der eine vorzeitige Beendigung des Vergabeverfahrens vorsieht. Da die drei Parteien über eine deutliche Mehrheit im Kommunalparlament verfügen, gilt eine Annahme in der kommenden Woche als sicher.
Langfristig solle jedoch ein „Zeichen für die deutschlandweite und internationale Bedeutung der friedlichen Revolution in Leipzig im öffentlichen Raum“ gesetzt werden. Damit steht fest, daß Leipzig zum 25. Jahrestag des Mauerfalls kein zentrales Denkmal zu den Ereignissen von 1989 vorweisen kann. Die Linkspartei forderte eine Volksabstimmung, ob das Mahnmal überhaupt gebaut werden soll.
Auch Berlin blamiert sich
Hintergrund sind juristische Probleme bei der Ausschreibung des Projekts. Experten hatten mehrfach Zweifel an der Rechtmäßigkeit geäußert. Bundes- und Landesregierung hatten angekündigt, das Projekt mit mehr als sechs Millionen Euro zu fördern.
Auch in Berlin wird das geplante Einheitsdenkmal nicht rechtzeitig zum 9. November fertiggestellt. Behindertenbeauftragte, Denkmalschutz und Naturschützer blockieren in der Hauptstadt das Projekt. Besonders eine Gruppe von in der Nähe nistender artgeschützter Fledermäuse behindert die Bauarbeiten. (ho)