INNSBRUCK. Der Dritte Präsident des österreichischen Nationalrats, Martin Graf, hat auf einem Festkommers unter dem Motto „200 Jahre Tiroler Freiheitskampf“ in Innsbruck die Medien scharf kritisiert. Der 49jährige Politiker machte beim gegenwärtigen Pressesystem einen „verdeckten Meinungskauf durch den Mißbrauch öffentlicher Gelder“ aus. Vor den rund 1.000 Verbindungsstudenten forderte er „echte Pressefreiheit“ und „unabhängige Medien“ ein.
„Mir gefallen die Demonstrationen der Linken nicht, aber ich werde mit meinem Leben dafür einstehen, daß sie demonstrieren dürfen“, betonte Graf. Gleichzeitig müßten jedoch auch die Veranstaltungen der schlagenden Korporationen akzeptiert werden. Er selbst sei gern zu diesem Kommers gekommen und stolz darauf, als Aushängeschild des „rechten akademischen Lagers“ wahrgenommen zu werden, so Graf weiter.
Vereinzelte Angriffe von Linksextremen
Zuvor hatten die Burschenschafter zu Ehren des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer zwei Kränze vor dessen Denkmal auf dem Bergisel niedergelegt und seinen 1809 begonnenen Widerstand gegen die Truppen Napoleons gewürdigt. Die Veranstaltung verlief störungsfrei, da die Polizei den Bereich großräumig abgesperrt hatte.
Am späten Nachmittag war es in der Innenstadt von Innsbruck zum Aufmarsch von etwa 2.000 linken Gegendemonstranten gekommen. Während die Demonstration selbst friedlich verlief, wurden am Abend vereinzelt Kommersteilnehmer von Linksextremen attackiert. In der Nähe der Messehalle wurden Verbindungsstudenten rüde angerempelt und beschimpft. Darüber hinaus sollen die Linksextremisten mehrere Mützen der Burschenschafter gestohlen haben. (ro)