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Sprache wird Wortmüll

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Jeder Wohlgesinnte und Einsichtige ergreife also mit mir Partei für die deutsche Sprache gegen die deutsche Dummheit.“ Das Zitat Arthur Schopenhauers könnte das Anliegen des Autors Peter Dittmar in seinem Buch „Die Macht der Sprache. Im Streit um das Richtige für Deutschland“ verdeutlichen. Nicht weniger als 165 Fragen stellt der Autor in den 21 Kapiteln seines Buches. Er hinterfragt, ob der Sprache, den Wörtern und Zahlen noch zu trauen ist oder ob sie zur Manipulation mißbraucht werden. Wir werden mit Worten zugeschüttet statt mit Wahrheiten. Wir werden mit Kompromissen überhäuft statt mit Lösungen. Viele Kompromisse werden nur aus Angst vor Konflikten geschlossen. Die Probleme werden oft durch Kompromisse nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben. Dagegen plädiert Dittmar für eine neue Streitkultur. Heute sei diese von dem Bemühen geprägt, jeden Konflikt im gesprächswilligen Miteinander zu lösen. „Tatsächlich aber bewegt sich, was ‚Streitkultur‘ sein soll, auf einem viel niedrigeren Niveau. Denn meist rufen jene nach einer ‚Streitkultur‘, die Widerspruch nicht mögen, die Streitgespräche für eine Akklamation mit verteilten Rollen halten, wie sie viele Talkshows im Fernsehen praktizieren.“ Doch nicht um den Streit allein geht es Dittmar: Der Wortmüll, der uns täglich erreicht, nimmt täglich zu, „kümmerliche Superlative“ zeugen von einer „Konjunktur des Überflüssigen“. Der Autor erinnert an Tugenden, die zwar alt, aber nicht veraltet sind, weil sie das Miteinander erst erträglich machen. Dittmar weiß, wovon er schreibt. Als Journalist kam er 1976 zur Welt und leitete dort bereits seit 1978 mit Unterbrechungen bis ins Jahr 1998 das Feuilleton. Wohl auch deswegen nutzt Dittmar zahlreiche Gleichnisse, Fabeln und Anekdoten. Am Ende eines jeden Kapitels fragt er nach der Moral. Mit „Die Macht der Sprache. Im Streit um das Richtige für Deutschland“ findet jeder, der auf die Eigenarten zahlreicher „Sprachpanscher“ hingewiesen werden will, ein wohltuendes Buch. Peter Dittmar: Die Macht der Sprache. Im Streit um das Richtige für Deutschland. Olzog Verlag, München 2005, gebunden, 176 Seiten, 18,50 Euro

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