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Guten Gewissens

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Die Frage, wie die „Bibel in gerechter Sprache“ finanziert werden könnte, hat unter anderem die Synoden evangelischer Landeskirchen beschäftigt. So lag bereits im Juli vergangenen Jahres der Synode der Evangelischen Kirche in Württemberg ein Antrag vor, wonach das Projekt durch die Amtskirche finanziell gefördert werden sollte. Bevor die Synode eine Entscheidung traf, wollte sie sich jedoch vergewissern, ob das alles seine Richtigkeit habe mit dieser Bibel und beauftragte den Theologischen Ausschuß der Landeskirche, zu dem Projekt Stellung zu nehmen. Dem Theologischen Ausschuß aber war die Sache wohl zu heiß, und so bat er seinerseits die Württembergische Bibelanstalt sowie Vertreter der Tübinger theologischen Fakultät um Rat. Deren Urteil muß denn auch eindeutig gewesen sein, äußerten sie sich doch „dezidiert kritisch“ und bezeichneten den Umgang mit dem Gottesnamen im Alten und der Trinität Gottes im Neuen Testament als „problematisch“. So instruiert durch Bibelwerk und Fakultät, konnte nun auch der Theologische Ausschuß guten Gewissens vor die Landessynode treten. Die „inhaltliche Würdigung“ der „Bibel in gerechter Sprache“ sei ja nicht Aufgabe des Ausschusses gewesen, so ein Sprecher, und prinzipiell sei es auch zu begrüßen, „wenn die heilige Schrift immer neu und kräftig gelesen wird“. Eine finanzielle Unterstützung des Projektes müsse der Theologische Ausschuß aufgrund der von Bibelwerk und Fakultät vorgebrachten Bedenken aber ablehnen. Ganz ausdrücklich wolle man aber – nun allen von Bibelwerk und Fakultät geäußerten Bedenken zum Trotz – auf die „Möglichkeit privater Spenden“ hinweisen. Von dieser Möglichkeit haben denn auch viele Gebrauch gemacht: Von Bischöfen (Margot Käßmann, Hannover; Bärbel Wartenberg-Potter, Nord-elbien; Ulrich Fischer, Baden) und Kirchenpräsidenten (Peter Steinacker, Hessen-Nassau) bis hin zur Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“, der „Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche“, der „Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“ und vielen anderen. Die evangelische Kirche hat unterdessen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die „Bibel in gerechter Sprache“ konnte erscheinen. Und Kirchenoffizielle können auch weiterhin guten Gewissens sagen, daß für diese Bibel keine kirchlichen Gelder geflossen seien.

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