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Der Natur unterworfen

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Herman de Vries gehört zu den bedeutendsten Vertretern der sogenannten „Land Art“ in Europa. 1931 im niederländischen Alkmaar geboren, lebt er inzwischen in Bayern. Nach einer Gartenbaulehre war er lange Jahre am Institut für angewandte biologische Forschung in der Natur in Arnheim tätig. Auf ausgedehnten Reisen besuchte er die entlegensten Winkel der Welt, um Material für seine skulpturalen und poetisch-literarischen Arbeiten zu finden. Seit über fünfzig Jahren als Künstler tätig, hat er inzwischen mehr als zwanzig Bücher veröffentlicht und sein Werk in zahllosen Einzelausstellungen in Deutschland, Holland, Dänemark, Großbritannien und der Schweiz präsentiert. Mel Gooding, britischer Kunstwissenschaftler und -kritiker, Autor, Herausgeber und Kenner der europäischen und amerikanischen „Land Art“, legt nun mit dieser Monographie erstmals einen umfassenden Überblick über das Werk des Künstlers vor. Da eine chronologische Aufzeichnung des künstlerischen Lebenswerkes von de Vries weder dessen Einmaligkeit noch dessen Reichtum widerspiegeln würde, ist das Buch völlig anders strukturiert. Es geht Gooding vor allem darum, aufzuzeigen, daß de Vries‘ Ideen, seine Arbeiten und deren philosophisches Konzept sich grundsätzlich von den Werken anderer Künstler unterscheidet, die wie er in und mit der Landschaft arbeiten und Objekte aus der Natur verwenden. Der Autor folgt den Anfängen des künstlerischen Schaffens von de Vries im Umfeld der Konzeptkunst und der Konkreten Kunst. Dabei geht er auch auf viele theoretische und kreative Konzepte ein und beschreibt einen Künstler, der seinem philosophischen Grundgedanken immer treu geblieben ist. De Vries versteht seine Kunst nicht als Eingriff in die Natur, sondern als Spiegel, in dem sich die natürliche Umwelt mit ihren Prozessen und Phänomenen abbilden kann. Hierarchien und Autoritäten lehnt er ab, eine Überlegenheit des einen über das andere wird nicht geduldet. Inwieweit der Künstler dadurch die Natur selbst manipuliert, ist allerdings eine offene Frage. Durchaus sympathisch mutet dagegen seine Lebenseinstellung an, daß der Mensch Teil der Natur und nicht ihr Beherrscher ist.

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