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Marc Jongen, ESN Fraktion
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Als NS-Pornostar in der wilden Jagdhütte

Als NS-Pornostar in der wilden Jagdhütte

Als NS-Pornostar in der wilden Jagdhütte

 

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Cato, Palmer, Exklusiv

Die „Political Correctness“ (PC) fängt an, sich in den eigenen Hintern zu beißen. Ihr jüngstes Opfer ist ein Mann mit dem schönen Namen Thor Kunkel, seines Zeichens Romancier in Diensten des Rowohlt-Verlags und dort bekannt geworden als geschickter Schilderer wüst-obszöner Porno-Szenen. Kunkels neuestes Opus ist jetzt von Rowohlt-Chef Alexander Fest persönlich aus dem Programm gekippt worden, obwohl es in den Frühjahrsprospekten des Verlags soeben noch in den höchsten Tönen angepriesen und allen potentiellen Lesern wärmstens zur Lektüre empfohlen wurde. Es handelt sich – den Prospekten zufolge – um einen Roman aus dem Deutschland der vierziger Jahre, wo das damalige NS-Regime angeblich am laufenden Band härteste Pornofilme produzieren läßt, die es dann im neutralen Ausland gegen kriegswichtige Rohstoffe verscherbelt. Im Mittelpunkt steht ein junger SS-Mann, der „während einer wilden Jagdhüttenparty“ wider Willen zum Haupthelden eines dieser staatsamtlichen Pornostreifen gemacht wird. Alles voll PC-getreu, sollte man meinen. Doch das ARD-Fernsehmagazin „Titel, Thesen, Temperamente“ wußte es anders. Seine Redakteure haben das Manuskript bereits gelesen und verrieten nun in ihrer Sendung vom vergangenen Sonntag, daß Kunkel seinen jungen SS-Pornostar zwischen den Akten so manchen schlimmen Gedanken denken läßt. Nach dem Atombombenabwurf der Amerikaner auf Hiroshima etwa läßt der Autor einen Protagonisten sagen: „Wir hatten Zyklon B, die machen es mit Strahlen.“ Oder über NS-Porno und die Zukunft der Menschheit: „Anfang des Dritten Millenniums wird man uns verstehen“, die Amerikaner seien „prädisponiert, unser Erbe anzutreten“. Kunkel selbst versteht seinen Roman – natürlich – nicht als reine Fiktion, sondern als eine Art „Halbdokumentation“. Drei Jahre lang will er „genau recherchiert“ haben, bevor er zu schreiben anfing. Es half ihm alles nichts. Gegen Kunkels Pornographie hat Rowohlt zwar nichts einzuwenden. Auch nichts gegen den Karat von Kunkels angeblichen „Recherchen“. Wohl aber etwas gegen die Gedanken von dessen Romanfiguren. Die Gedanken sind eben nicht mehr frei.

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