Anzeige
Anzeige

Dschihadisten: Ein bescheidener libertärer Vorschlag

Dschihadisten: Ein bescheidener libertärer Vorschlag

Dschihadisten: Ein bescheidener libertärer Vorschlag

 

Dschihadisten: Ein bescheidener libertärer Vorschlag

Anzeige

Er konvertierte zur Friedensreligion und machte sich daran, den Frieden seiner Landsleute zu zerstören. Im Oktober 2014 erschoß Michael Zehaf-Bibeau aus Quebec an der Kriegsgedenkstätte in Ottawa hinterrücks den Unteroffizier Nathan Cirillo und stürmte dann ins Parlamentsgebäude, wurde jedoch von dem Sergeant-at-Arms Kevin Vickers niedergestreckt, bevor er weiteres Unheil anrichten konnte. Die Mutter des moslemischen Mörders, Susan Bibeau, ist stellvertretende Vorsitzende einer Abteilung des kanadischen Einwanderungs- und Flüchtlingsrats. Daß ihr Sohn ihr seinen Herzenswunsch anvertraut hatte, nach Syrien zu reisen, behielt sie zunächst für sich.

Warum wohl will ein islamischer Konvertit nach Syrien reisen? Um die Ruinen zu besuchen? Und warum würde eine kanadische Beamtin, die ihren Sohn als Außenseiter beschrieb, seinen Reisewunsch nicht den Behörden mitteilen? Wie sich ebenfalls erst später herausstellte, hatten diese zwar bereits aus eigenem Antrieb gegen Zehaf-Bibeau ermittelt, sich jedoch noch nicht entscheiden können, ob sie seinen Paß konfiszieren sollten oder nicht.

Zwei Tage vor Michael Zehaf-Bibeau hatte ein anderer Quebecer Schlagzeilen gemacht: Martin Couture-Rouleau, der in der Nähe von Montreal mit seinem Wagen zwei Mitglieder der kanadischen Streitkräfte niedermähte. Einer der beiden erlag später seinen Verletzungen.

Was taten die kanadischen Behörden gegen einen Anschlag?

Berichten der kanadischen Medien zufolge stand Couture-Rouleau im Visier des kanadischen Geheimdiensts, da Hinweise für den Verdacht vorlagen, daß er und 90 weitere mutmaßliche Extremisten „vorhatten, sich militanten Aktivisten im Ausland anzuschließen“. Welche Maßnahmen trafen die kanadischen Sicherheitsbehörden also, um einen Angriff auf kanadischem Boden zu vereiteln? Nun, zunächst glaubte die Royal Canadian Mounted Police ihm seine mörderischen Absichten mit einer therapeutischen Intervention ausreden zu können. Ach ja, und außerdem nahm sie ihm seinen Paß weg.

Das neue Jahr bescherte uns die Gebrüder Kouachi, die den Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris verübten. Die beiden aßen, schliefen und atmeten den sogenannten „radikalen Islam“. (Gibt es auch einen anderen?)

Wenn Chérif Kouachi nicht gerade ins Dschihad-Zentrum Syrien unterwegs war – nur um von den törichten Franzosen aufgehalten und festgenommen zu werden – oder Gefängnisausbrüche für andere unheilige Krieger plante, war er damit beschäftigt, französische Muslime für Abu Musab al-Zarqawis irakisches Unterfangen anzuwerben. Seine Mentoren und Kameraden lebten sozusagen in der Drehtür zwischen Moschee und Gefängnis.

Warum den Reisepaß einbehalten?

Was Chérifs Bruder Saïd Kouachi angeht: Das einzige, was er außer Sozialhilfe in Frankreich verdiente, waren Vielflieger-Meilen nach Jemen. Dort bewegte er sich in der illustren Gesellschaft des verhinderten Unterhosenbombers und des amerikanischen al-Qaida-Predigers Anwar al-Awlaki.

Der russische Geheimdienst hatte die amerikanischen Kollegen von FBI und CIA darüber informiert, daß sich ein Sohn Bostons, Tamerlan Tsarnaev aus dem Boston Bombers Team, ähnlichen beruflichen Weiterbildungen in Dagestan unterzog. Leider sahen auch die US-Behörden sich eher der Verhinderung des Terror-Tourismus als dem Schutz amerikanischer Leben verpflichtet.

Hier soll es nicht darum gehen, altbekannte staatliche Schandtaten zu beklagen. Statt dessen erlaube ich mir, einen bescheidenen Vorschlag zu unterbreiten. Die kanadische Regierung hält weiterhin an ihrer Politik fest, die Reisepässe von Extremisten zu konfiszieren, um sie daran zu hindern, nach Syrien und Irak zu reisen, um sich dort dem Islamischen Staat anzuschließen. Seltsamerweise erstattet der gleiche kanadische Staat immer wieder Anklage gegen Dschihad-beseelte Männer wegen „versuchter Ausreise zum Zweck der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten“. Warum?

Nicht wieder ins Land lassen!

Einem einheimischen Dschihad-Krieger die Ausreise zu verweigern, ist schlimmer als idiotisch; es ist Pflichtverletzung. Es zeigt, daß der Staat gegen die Interessen derjenigen handelt, deren Sicherheit er zu beschützen hat.

Natürlich darf niemand dafür verhaftet werden, daß er böse Gedanken hegt oder sich mit bösen Menschen abgibt. Wenn er aber den Westen mit der Absicht verläßt, sich zum Krieger gegen seine Nachbarn ausbilden zu lassen – dann darf man ihn doch verdammt nochmal nicht wieder ins Land lassen. Lieber sollen die Heiligen Krieger aus dem Westen als nomadische Söldner heimatlos durch die Weltgeschichte streunen. Dieser bescheidene Vorschlag ist defensiv und daher absolut mit libertären Grundsätzen zu vereinbaren.

Bislang sind über 3.000 Krieger aus dem Westen zu IS und seinen Ablegern übergelaufen, um sie bei der Errichtung des Kaliphats zu unterstützen. Sie kehren als ausgebildete Mörder zurück.

Ein Privileg auf Kosten unschuldiger Leben

Die Staatsbürgerschaft ist kein Naturrecht. Sie ist ein positives, politisches Recht, ein vom Staat gewährleistetes Privileg. Und dennoch werden diese amtlich gestempelten Lizenzen – die Staatsbürgerschaft und die damit einhergehenden Reisedokumente – auf Kosten unschuldiger Leben anerkannt.

Leider ist der Monsterstaat sowohl dumm als auch böse. Wie ein primitiver Organismus gehorcht er nichts und niemandem außer dem eigenen Wachstumsdrang. Wie wäre es sonst zu erklären, daß er sich weigert, seine Bevölkerung vor ansteckenden Seuchen zu schützen? Er heißt Reisende aus Ebola-Ländern willkommen und sperrt Dschihad-Krieger im eigenen Land ein. Der Nachtwächterstaat des klassischen Liberalismus würde dafür sorgen, daß Mörder nicht etwa drinnen, sondern draußen bleiben.

Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
Hierfür wurden keine ähnlichen Themen gefunden.
aktuelles