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Sibylle Bergs Welt kommt nicht

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Sibylle Bergs Welt kommt nicht

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Über Sibylle Berg, ihren naiven Glauben an den Fortschritt der modernen Gesellschaft und ihre rosa Brille beim Ausblenden der realen Probleme habe ich mich ja schon vor vier Wochen ausgelassen. Ob Berg meinen Beitrag gelesen hat und diesen dann zum Anlaß für die weitergehende Beschäftigung mit dem Thema genommen hat, vermag ich nicht zu sagen. Aber sie hat nachgelegt und sich nun über „deutsche Leitkultur“ ausgelassen.

Nun besteht aber die derzeitige „deutsche“ Leitkultur eigentlich vor allem darin, möglichst wenig deutsch aufzutreten und statt dessen den zunehmend weniger deutschen Charakter des eigenen Landes als „Buntheit“ oder „Vielfalt“ zu begrüßen. Die stete Verleugnung des eigenen Deutsch-Seins wird also durch möglichst viel Projektion in die einwandernden „edlen Wilden“ aus Asien und Afrika ausgeglichen. Zumindest ist dies die Leitkultur, wenn man unseren Leitmedien und Leitpolitikern glauben mag, die das Wort „Vaterland“ schon seit vielen Jahren wie der Teufel das Weihwasser meiden. Man muß beispielsweise nur den Blick darauf werfen, nach welchem Fähnchen sich die Pop-Größen drehen, um zu sehen, welche Leitkultur gerade bedient werden muß, um karrieretechnisch weiter zu kommen. Die dortigen Leitwölfe geben bereits aus Überzeugung den Takt vor, wie etwa Großverdiener „Campino“, der gerade für „Pro Asyl“ sein Gesicht zur Verfügung stellte.

Sibylle Berg ist aber offensichtlich nicht zur scharfen Analyse der realen Verhältnisse und der dahinter liegenden Machtstrukturen talentiert, sondern eher zur Wiedergabe ideologischer Stereotypen. Und so stellt sie dem von ihr propagierten Zielpunkt der Moderne den ewigen Reaktionär, nun in Form des schlecht gelaunten deutschen Rechtspopulisten und Konservativen, gegenüber. Bergs neokommunistisches Utopia ist die Gesellschaft der Gleichen, in der es kein festgelegtes Geschlecht mehr gibt, faktisch keine Rassen und Nationen mehr und zudem der ewige Frieden in einer Art Wohlfühl-Matrix ausgebrochen ist. Irgendwie erinnert das stark an die Propaganda von Zeiten, die man vor 20 Jahren beendet wähnte.

Egalitäre Wattewelt

Wer in der egalitären Wattewelt nicht leben möchte, dem wird von Berg Unverständnis entgegengebracht. Jemand, der die Zermahlungskräfte dieses kosmopolitischen „Fortschritts“ erkennt, der etwas erhalten möchte, das er liebt, ist in ihren Augen nur jemand, der sich „verbissen“ an etwas „klammert“ und natürlich „nichts Gutes“ bewirkt, weil ja nur die eigene Utopie gut sein kann. Der Schriftsteller Akif Pirinçci hat Bergs bestenfalls naive „multikulturelle“ Sichtweise einer scharfen Kritik unterzogen. Und Martin Lichtmesz hat in einer Internet-Kolumne über die möglichen psychopathologischen Hintergründe Bergs reflektiert. Dabei hat er auf ähnliche haßerfüllte Thesen gegen die „weiße Welt“ bei dem bekannten „antirassistischen“ Aktivisten Tim Wise verwiesen.

Doch die Kritik sollte sich nicht bei Berg aufhalten, denn sie ist nur „pars pro toto“. Berg drückte nur in der plumpen Rhetorik heutiger linker AstA-Funktionäre aus, was ohnehin in weiten Teilen des politischen, medialen und kulturellen Apparates Leitkultur ist. Und das seit Jahrzehnten. In den von Lichtmesz zitierten Äußerungen Tim Wises begegnet einem der reale Haß der bestehenden globalistischen Leitkultur. Hier kündigen sich bereits die Gulags und KZs der Zukunft an, in denen vielleicht „Rassisten“ einsitzen werden. Wie jedes System mit Schieflage, das nicht von seinen ideologischen Dogmen abrücken will, wird nämlich auch der unkritische „Multikulturalismus“ in der Notlage die Schuld für das eigene Mißlingen beim inneren und äußeren „Feind“ suchen, beim „Saboteur“ oder „Konterrevolutionär“.

Wenn also Berg heute über die „Haßstörungen“ von Rechtspopulisten schnauft, oder über Sarrazin herzieht, der „aus den dunklen Erdspalten unserer schlechten Träume gekrochen“ sei, dann bedient sie zum einen die „Feind“-Chiffre der Einwanderungs-Lobby. Zum anderen aber rechtfertigt sie die „revolutionäre Gewalt“ und den realen Haß gegen diesen „Feind“. Berg macht dies, wie viele unserer Leitmedien, durch schlichtes Verschweigen. Andere klatschen mindestens klammheimlich Beifall. Bei der von Berg erwähnten Compact-Konferenz in Leipzig ging nämlich der „Haß“ weit weniger von den Teilnehmern, also vielmehr von einem aggressiven „antifaschistischen“ Mob aus, der friedliche Besucher und Redner bedrängte und schlug. Nur durch massive Polizeipräsenz konnte überhaupt Schlimmeres verhindert werden, bis hin zur Saalstürmung und zum potentiellen Totschlag. Von Berg kommt kein Wort dazu.

Neue globale Gleichheit führt zur weltweiten Amerikanisierung

Und entweder ist sie schlicht zu dumm oder zu ideologisch verblendet, um zu erkennen, daß die neue globale Gleichheit im Interesse des internationalen Kapitals liegt und letztlich nur zu einer weltweiten Amerikanisierung führt. Keinesfalls also ein Utopia der Liebe, es sei denn, man empfindet die USA als ein solches. Vielleicht sollte Berg die neue Publikation des Publizisten Norbert Borrmann lesen. In dem Bändchen „Die große Gleichschaltung. Vom Verschwinden der Vielfalt“ schildert er detailliert, wohin sich unsere „Vielfalt“-Gesellschaft real bewegt, in der langfristig die Unterschiede zwischen Rassen, Geschlechtern und Kulturen bis auf vermarktbare folkloristische Einsprengsel abgeschafft werden:

„Alles rückt gleich nah und gleich fern. Wir leben einer ‘Weltgesellschaft’, die überall ist und in der keiner mehr seinen festen Ort – seinen Heimatort – hat. Ob in Bangkok, Tokio oder Berlin, überall gibt es einen ‘Starbucks Coffee’ an der einen Ecke und einen Benetton-Laden an der anderen. Wer eine Filiale von McDonalds oder den Duty Free Shop eines Flughafens betritt, kann durchaus überhaupt nicht entnehmen, an welchem Ort der Welt er sich befindet. Produkt, Präsentation und Prozedere gleichen einander. Überall löscht die globale Einheitsfarbe die lokale Färbung aus. Heimat wird zum Nicht-Ort.“

Borrmann erläutert auch Möglichkeiten, sich dieser Tendenz und globalen Leitkultur zu verweigern. Weder mit schlechter Laune noch mit Haß im Ausdruck. Sybille Berg titelte „Eure Welt gibt es nicht mehr“. Vielleicht wird man nach der Lektüre Borrmanns sagen: „Und Eure Welt wird hoffentlich nie kommen.“

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