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Quatsch mit Zigeunersoße

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Quatsch mit Zigeunersoße

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Das „Wirtshaus zum Deutschländer“ war endlich eröffnet. Nach wochenlangen Vorbereitungen freute sich der Wirt darauf, seine Gäste begrüßen zu dürfen. Das Wetter war herrlich, die Mittagsglocken läuteten, und aus der Küche entströmte ein appetitlicher Duft.

Das Gasthaus war schon ziemlich voll, als Klaus Schwarz sich an den letzten freien Tisch im Biergarten setzte. Die alte Kastanie spendete einen angenehmen Schatten. Kurz darauf betrat auch Volker Grün den Garten und steuerte den Tisch von Klaus an. „Ist hier noch ein Platz frei?“ – „Bitte sehr!“

Da trat der Wirt an den Tisch: „Haben Sie schon gewählt?“ Grün beeilte sich: „Also, wie Sie wissen, ist heute Veggie Day, ich hoffe daher, Sie haben heute kein Fleisch auf der Karte.“ Der Wirt notierte: „Für den Herrn also einen Tomatensaft und eine Melone: außen grün, innen rot mit braunen Kernen. Ja, das paßt zu Ihnen.“

„Sinti-und-Roma-Soße“?

Dann wandte er sich an Schwarz: „Und wofür haben Sie sich entschieden?“ Klaus Schwarz sagte: „Ich hätte gern ein Bier und Quatsch mit Zigeunersoße.“ – „Sehr gern“, wollte der Wirt gerade sagen, da zischte Volker Grün Herrn Schwarz zu: „Sie mieser Sexist, Sie Rassist, Sie Faschist!“

„Zigeunerinnen-und-Zigeunersoße?“, fragte Schwarz. Da beschlug Grüns Brille aber, und er eiferte: „Regardo Rose, der Vorsitzende des Forums für Sinti und Roma in Hannover, hat doch unlängst klipp und klar gesagt, daß er sich bei diesem Wort diskriminiert fühlt, weil neun seiner Geschwister im Konzentrationslager starben! Wer Zi…“, Grün verschluckte sich, er brachte das Wort nicht über die Lippen, „wer das Z-Wort verwendet, ist also ein dreckiger Nazi, ein übler Rassist und Faschist!“

Schwarz brummte: „Sinti-und-Roma-Soße ist aber auch Quatsch, und den habe ich doch schon bestellt.“ Grün entgegnete: „Dann bestellen Sie doch etwas anderes! Schließlich ist Fleisch Quatsch!“

Lieber ein Wirtshaus im Grünen

Jetzt reichte es Schwarz. „Lieber ein Wirtshaus im Grünen als einen Grünen im Wirtshaus. Mir ist der Hunger vergangen, ich geb’s auf“, stöhnte Klaus Schwarz, lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. Doch bevor jemand „Rauchverbot!“ schreien konnte, packte der Wirt Volker Grün und warf ihn hinaus: „Du hast hier Lokalverbot!“

Da trollte Grün sich, allerdings nicht ohne in sicherem Abstand noch wild fuchtelnd zu kreischen: „Meine Mudda wird Chef!“* Klaus Schwarz und der Wirt schauten sich kurz an und prusteten dann fast gleichzeitig heraus: „Du Sexist, das heißt ‚Chefin‘!“

*Wahlplakat der Grünen

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