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Graumanns Fußballtip

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Weihnachts-Abo, Weihnachtsbaum, Zeitungen

„Vergeßt Auschwitz!“ schlägt Henryk M. Broder in seiner neuesten Kampfschrift vor. Aber da hat er die Rechnung ohne Dieter Graumann gemacht. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden hat der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zur EM 2012 in Polen und der Ukraine über die Boulevardpresse ein Angebot ausrichten lassen, das sie schlechterdings nicht ablehnen kann: Besucht Auschwitz! Oder Babyj Jar! Oder am besten beides. Sonst …

… wäre das ein „fatales Zeichen“. Da können wohlmeinende Sportjournalisten  noch so oft darauf hinweisen, daß die Jungs ja eigentlich Fußball spielen und vielleicht sogar Europameister werden sollen und eine Depri-Tour mit betretenem Herumstehen in Schuldkult-Gedenkstätten sie da in ihrer Motivation nur runterziehen kann. Lieber „Antifa“-Weltmeister als Fußball-Europameister.

Vorbilder sollen sie nämlich sein, und der Kollektivhaftung entkommen sie doch nicht, egal, wie jung und woher sie eingewandert sein mögen. Den Özils und Khediras hilft es da gar nichts, daß sie bei der Nationalhymne auch immer schön den Mund zusammenkneifen. Mitgegangen, mitgehangen.

„Holocaust Education“ führt zu antideutschen Allianzen

Die Engländer fahren schließlich auch hin, zeigefingert der Herr Graumann. Bei den Tommies kann man’s aber aus ganz anderen Gründen verstehen. Hat doch erst kürzlich der Erziehungspsychologe Ulrich Schmidt-Denter in seiner europäischen Identitätsstudie festgestellt, die „Holocaust Education“ wirke in keiner Weise „völkerverbindend“ – es sei denn „in Form einer Allianz gegen die Deutschen“.

Vielleicht holen die „Three Lions“ sich also in Auschwitz den entscheidenden antideutschen Kick für den ersten echten Triumph über die „Krauts“ seit 1945, zur Abwechslung mal ohne Wembley-Torschummel? – Nein, vergeßt es: Europameister werdet ihr doch wieder nicht.

DFB und Nationalelf, die ja sonst auch keinen politisch korrekten Toleranzintegrationsantirassismusgegengewaltundhomophobie-Zug auslassen, werden um das Thema allerdings kaum herumkommen. Die KZ-Gedenkstätte ist zwar 600 Kilometer vom Danziger Mannschaftsquartier entfernt, etwas weit für einen Abstecher bei randvollem Trainingsprogramm. Nach aktuellem Stand will der DFB eine Verbandsdelegation entsenden und sich an einem Abend im Mannschaftshotel „mit der Thematik des Holocausts und den Verbrechen der Deutschen in Polen und der Ukraine“ auseinandersetzen. Ob das den Graumännern reicht?

Wellness-Oase der Vergangenheitsbewältigung

Broder wenigstens würde den DFB-Kickern den obligatorischen Bußgang lieber ersparen. Auschwitz ist für ihn ein „Rummelplatz des Grauens“, ein „obszönes Disneyland des Todes“, eine „Wellness-Oase der Vergangenheitsbewältigung“, die er am liebsten „abgerissen“ sähe.

Statt „rituellen Handlungen, die nix kosten und nix bringen“ erwartet Broder von den Deutschen nämlich praktische Konsequenzen aus der Geschichte. Zum Beispiel stramme Solidarität mit Israel, etwa gegen den Iran. Wer da skeptisch ist, steht schnell als „Antizionist“ da, als „neuer Antisemit“. Auf die Keule will auch ein Henryk M. Broder nicht so leicht verzichten.

So ganz können wir ihm deshalb nicht glauben, daß er sich jetzt nur noch „um die wirklich relevanten Themen“ kümmern will: „Essen, Sex und Reisen“. Aber seine Empfehlung modifizieren wir gerne und reichen sie an unsere Nationalelf weiter: Vergeßt Graumann – geht’s raus und spielt’s Fußball!

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