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Die Entwertung aller Werte – Teil II

Die Entwertung aller Werte – Teil II

Die Entwertung aller Werte – Teil II

 

Die Entwertung aller Werte – Teil II

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Tatsächlich lassen sich viele Verrücktheiten der Gegenwart auf einen eigentlich christlichen Impuls zurückführen. Man mag das heute nur oftmals nicht wahrhaben, weil diese Werte ja in Abstraktionen münden sollen, die als solche universelle Gültigkeit beanspruchen. Das konkrete, historisch gewachsene Christentum wirkt da nur störend, und peinlich berührt sind die Verkünder einer schönen, neuen Welt, wenn man sie auf ihre Grundlagen hinweist.

Aber dennoch muß man dies tun. Ganz unbedingt muß man aufzeigen, was als eigentlicher Impuls hinter diesen ganzen Phrasen steckt wie „universelle Menschenrechte“, „multikulturelle Gesellschaft“, „antidiskriminierende Maßnahmen“ und so weiter. Es ist nichts anderes als die große Sehnsucht nach Christus! Nichts anderes steckt dahinter. Da dies aber nicht erkannt wird, äußert sie sich im wortwörtlichen Sinn als soziale Krankheit.

Ein Beispiel für vieles: Es wurde gesagt, daß der Kern der christlichen Ethik darin besteht, den einzelnen im individuellen Willen der Möglichkeit nach als frei anzuerkennen. Eine Erziehung aus christlicher Erkenntnis müßte also darauf hindrängen, daß ein Kind lernt, sich in seinem Willen zugleich als frei als auch mit Christus verbunden zu fühlen. Sie verlangt also nach einem gesetzmäßigen Bildungsprozeß aus der geistigen Natur des Menschen.

Säkulare Übernahme des christlichen Menschenbildes

Man stelle sich nun eine Erziehung vor, die aber nichts von dem besonderen Verhältnis des Kindes zur Welt nicht von dieser Welt weiß, die aber aus einem dumpfen Gefühl heraus ahnt, daß der Wille des Menschen etwas Heiliges zu sein hat. Was kann aus diesen erahnten, aber nicht begriffenen Verhältnissen nur entstehen? Es ist nichts anderes als die antiautoritäre Erziehung! Die Erziehung, welche sich selbst die absolute Willensfreiheit des Kindes setzt.

In der Tat – die antiautoritäre Erziehung, das Lieblingskind der 1968er Revolution, der Schlüssel für eine Welt ohne Repressionen, voller friedlicher und glücklicher Menschen, ist nichts anderes als die säkulare Übernahme des christlichen Menschenbildes. Was in ihr als Sehnsüchte projiziert wird, ist daher in Wahrheit nichts anderes als die Sehnsucht nach Frieden in Christus! Das muß mit aller Deutlichkeit erkannt werden.

Denn es handelt sich dabei nicht etwa um eine „Modernisierung“ oder „Adaption“ ursprünglich christlicher Werte, die als nützliche Pflastersteine in den Straßenbelag hin zum Paradies auf Erden verbaut werden, sondern um eine Perversion, die das Gegenteil von dem erreicht, was dem eigentlichen Impuls innewohnt. Statt Menschen zu befreien, kann eine solche erkenntnislose Erziehung nur Sklaven formen, zuerst im Geiste und dann insgesamt.

Christliche Werte ohne Christus sind entwertet

Wer mit wachen Augen unsere Gesellschaft betrachtet, wird viele krankhafte Erscheinungen der Gegenwart unschwer als die Folgen eines entarteten Christentums erkennen. Entartet, denn ein christlicher Wert ohne Christus ist eben buchstäblich entwertet. Was man hat ist nur noch ein Scheingebilde, das für soziales Chaos sorgt. Es ist tatsächlich eine Art Handel mit gefälschten Werten, der die vielen gesellschaftlichen Verrücktheiten hervor bringt.

Es wurde schon häufiger darauf hingewiesen, daß der „neue Mensch“ des Sozialismus eine Transkription ursprünglich christlicher Vorstellungen in die platte Innerweltlichkeit eines „wissenschaftlichen Materialismus“ war. Ja, sogar Friedrich Nietzsches „Übermensch“ ist auch nur die direkte Übernahme einer christlichen Metapher. Doch ohne Christus war die Folge eine noch nicht dagewesene Menschheitskatastrophe.

Was wird die Zukunft bringen? Den Weg des Menschen in ein multikulturelles Nirwana? Man möge sich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen. Es gibt Menschen, die tragen ihren Atheismus wie eine Monstranz vor sich her und merken nicht, wie sehr sie dem ursprünglich lebendigen Gehalt des Christentums verhaftet sind. Aber ohne Christus gibt es nur den Tod – ohne die Möglichkeit zur Wiederauferstehung.

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