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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Thaci und der Organhandel

Thaci und der Organhandel

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Letzte Woche geisterte einmal wieder der Name des kosovarischen Premierministers Hacim Thaci durch die Medien. Dabei spielten weniger die Wahlbetrugsvorwürfe gegen Thaci bzw. gegen seine „Demokratische Partei“ eine Rolle als vielmehr seine Verbindungen in die organisierte Kriminalität.

Der Kosovo-Berichterstatter des Europarates, der Schweizer Dick Marty, hat Thaci in einem Bericht beschuldigt, während des Kosovokrieges Ende der 1990er Jahre Handel mit den Organen ermordeter serbischer Kriegsgefangener getrieben zu haben. Nach Kriegsende sollen laut serbischen Medienberichten an die 500 Personen, vor allem Serben, verschwunden seien. Das berichtete unter anderem der Wiener Standard.

Nach Tötung ausgeweidet

Was mit ihnen passiert sein könnte, liest sich in dem Marty-Bericht wie folgt: „Zahlreiche Indizien scheinen zu bestätigen, daß im Zeitraum unmittelbar nach dem Ende des Konflikts (im Sommer 1999) einigen Gefangenen in einer Klinik auf albanischem Staatsgebiet, nahe Fushe-Kruje, Organe entnommen wurden, um für Transplantationszwecke ins Ausland gebracht zu werden.“

Was das konkret heißt, beschrieb die österreichische Kronenzeitung in ihrer Druckausgabe vom 16. Dezember wie folgt: „Nach einer medizinischen Untersuchung sollen die Opfer per Kopfschuß hingerichtet und dann regelrecht ausgeweidet worden sein. Ihre Organe wurden an ausländische Kliniken verkauft.“ Der Organhandel ist ein lukratives „Geschäft“: Eine verkaufte Niere bringt bis zu 80.000 Euro.

Verbrechen ignoriert

Die jetzt gegen Thaci erhobenen Vorwürfe, die sich auf nachrichtendienstliche Erkenntnissen stützen, sind alles andere als überraschend. Ähnliche Vorwürfe erhob 2008 bereits die Chefanklägerin des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, Carla Del Ponte, ohne allerdings stichhaltige Beweise erbringen zu können. Daß an einer derartigen Beweiserbringung möglicherweise auch nicht allzuviel Interesse besteht, läßt der Bericht von Marty durchblicken, der vermerkte: „Westliche Länder haben von den Verbrechen gewußt, sie aber ignoriert.“ „Westliche Länder“, das sind vor allem die USA, die nicht nur die UCK tatkräftig unterstützt haben, sondern auch die kosovarische Unabhängigkeitsbewegung. Vor allem deshalb konnte Thaci im Februar 2008 die Unabhängigkeit der unter UN-Verwaltung stehenden südserbischen Provinz verkünden. Und dies ungeachtet der Vorwürfe, die gegen Thacis seit seiner Zeit als UCK-Kommandeur (Deckname: „Gjarper“ [Schlange]) bzw. faktischer politischer Führer der UCK im Raum stehen.

Bereits 2005 hatte der Publizist Jürgen Roth in der Schweizer Weltwoche einen Bericht des Bundesnachrichtendienstes veröffentlicht, in dem Thaci als einer der drei „Key-Player“ genannt wird, die im Kosovo als Verbindungsglied zwischen organisierter Kriminalität und Politik agieren. Darin steht unter anderem zu lesen: „Über die Key-Player [wie Thaci] bestehen engste Verflechtungen zwischen Politik, Wirtschaft und international operierenden OK-Strukturen im Kosovo.“

Thaci, der „Unberührbare“

Die Reaktionen der kosovarischen Regierung auf den Marty-Bericht sprechen im übrigen für sich und zeigen, daß man dort weiß, welche Töne man anzuschlagen hat: Staatspräsident Krasniqi beeilte sich, Marty „rassistische Feststellungen“ vorzuwerfen; er versuche, „die Opfer mit dem Henker gleichzusetzen“. Vizepremier Kuci bezeichnete Marty gleich als „kleinen Milosevic“.

Die bisherige Tatenlosigkeit gegen eine Figur wie Thaci erklärt Marty unter anderem mit der politischen und diplomatischen Unterstützung der UCK durch die USA und andere westliche Länder. In diesem Zusammenhang tat auch sich der damalige Bundesaußenminister „Joschka“ Fischer hervor, der mit Blick auf die Vorgänge im Kosovo betonte, die Lehre aus der Geschichte laute nicht nur nie wieder Krieg, sondern auch nie wieder Auschwitz. Thaci jedenfalls wurde, so Marty, der Eindruck vermittelt, er sei „unberührbar“.

Was ausgeblendet wird

Auffällig wenig Interesse zeigte der Westen an der Frage – und hier möchte ich auch auf einen JF-Artikel aus meiner Feder vom 27. August 1999 („Großalbanien heißt das Ziel“) verweisen –, wie es der UCK, die bis Anfang 1998 im Kosovo militärisch keine Rolle spielte, eigentlich gelingen konnte, zwischen dem Frühling und Sommer 1998 bis an die 30.000 Guerillas zu rekrutieren und zu bewaffnen.

Die Aufstellung einer derartigen Truppe dürfte sicherlich nicht nur der Spendenfreudigkeit der Auslandsalbaner (z. B. in den USA) zu verdanken gewesen sein, sondern in nicht geringem Maße den dunklen Kanälen der organisierten Kriminalität.

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