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Schicksal einer Konvertitin

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Weihnachts-Abo, Weihnachtsbaum, Zeitungen

Als ich vor knapp einem Jahr mein Buch über bedeutende Konversionen veröffentlichte, erhielt ich zahlreiche Zuschriften aus ganz Deutschland, insbesondere von Konvertiten. Einen sehr umfangreichen persönlichen Brief schrieb mir auch die Kinder- und Jugendpsychologin Christa Meves, die 1987 zum katholischen Glauben konvertierte. Sie selbst beschreibt diesen Schritt folgendermaßen:

„Meine Konversion drängte sich mir zunächst aus sehr rationalen Gründen auf. Die rasche Erkenntnis, daß der 68er-Atheismus und Relativismus unsere mühsam neu errichteten Strukturen in Deutschland vernichten würde, hatte mich unmittelbar nach deren Proklamation in die Öffentlichkeitsarbeit gebracht; denn man konnte allein von einer realistischen Psychologie her als Fachfrau wissen, daß das für eine Gesellschaft, die das lange genug mehrheitlich betreibt, Niedergang und viel Unglück im Einzelschicksal bedeuten würde. Dabei hoffte ich natürlich auf eine feste Phalanx mit der Evangelisch-lutherischen Kirche (Ich war damals EKD-Synodale.) Aber sie ließ alle Bastionen schleifen, obgleich die Neuerungen mit dem Evangelium nicht vereinbar waren. Die katholische Kirche stand hingegen fest, jedenfalls mit ihren Päpsten in einer sich steigernden Klarheit von der Enzyklika Humanae vitae ab.“

Vom kirchlichen Mainstream ausgegrenzt

Christa Meves bezeichnet sich heute als „glückliche Katholikin“. Sie hat mehr als 110 Bücher geschrieben, in denen sie die Fehler einer vom linken Zeitgeist geprägten Erziehung aufzeigt und die Institution Familie verteidigt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem im Jahr 1985 das Bundesverdienstkreuz und 2005 den Komtur mit Stern des Ordens des Heiligen Papstes Gregor des Großen. Ihr Ehemann, der Augenarzt Dr. Harald Meves, ist schon vor ihr aus der evangelischen Kirche ausgetreten und später ebenfalls katholisch geworden. Man müßte meinen, diese Frau, die die katholische Moral- und Soziallehre so sehr verteidigte, würde von den katholischen Verlagen und Printmedien sehr geschätzt.

Doch wer so denkt, hat noch nicht erkannt, wie es in der kirchlichen Presselandschaft heute wirklich aussieht. Wer die christliche Botschaft dem Zeitgeist anpaßt und seichte Kost oder gar Kirchenkritisches anbietet, wird hofiert, wer aber den Glauben der Kirche in klaren Worten verteidigt oder prophetisch mahnend den Zeitgeist attackiert, wird vom kirchlichen Mainstream ausgegrenzt und kann höchstens in kleinen dezidiert katholischen Medien publizieren.

Echtes Glaubenszeugnis ablegen

Auch der 85. Geburtstag von Christa Meves am vergangenen Donnerstag wurde in der Medienlandschaft weitgehend ignoriert. Dabei ist die Bestsellerautorin durch ihr Lebenswerk und ihre psychologische Kenntnis eine große Bereicherung für unsere Gesellschaft. In den vergangenen Jahrzehnten hat sie so viele Mütter und Erzieherinnen vor der linksideologischen Pädagogik bewahrt. Und sie hat auch der heutigen Zeit so viel zu sagen: „daß die Pille Brustkrebs hervorruft, daß Transsexualität eine Entwicklungsstörung ist, daß unsere kleinen Mädchen durch den Jugendsex unfruchtbar gemacht werden, daß unsere Schulen per Religionsunterricht ihren Auftrag verraten, was Gender-Mainstreaming ist et cetera.“

Für kommenden Mai habe ich Christa Meves zu einem Vortrag in unsere Pfarrgemeinde eingeladen. Ich freue mich schon. Schließlich versteht es diese Frau nach wie vor, die Menschen zu begeistern und ein echtes Glaubenszeugnis abzulegen.

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