Es war einmal in einem fernen Land ein Prinz, der eine Prinzessin heiraten sollte. Doch ihm gefiel keine: weder die Prinzessin aus Texas noch die aus Grönland. Auch Prinzessin Radschandimaschputtin aus Bombay erobert nicht sein Herz. Er war ratlos, bis ihm Prinzessin Liebegunde und ihr Bruder Prinz Herrlich vorgestellt wurden. Auf der Stelle verliebte sich der Prinz unsterblich – jedoch nicht in Prinzessin Liebegunde, sondern in ihren Bruder Herrlich. Die beiden heirateten und lebten glücklich miteinander.
Was sich anhört wie ein schlechtes Märchen, ist ein kürzlich erschienenes Kinderbuch mit dem Titel „König und König“. Und das von Linda De Haan und Stern Nijland verfaßte Werk ist bei weitem nicht das einzige Kinderbuch über Homosexualität.
Das Ziel ist vor allem Indoktrination
„Zwei Papas für Tango“ von Edith Schreiber-Wicke und Carola Holland beispielsweise behandelt neben Homosexualität zudem das Thema Adoption. Eine wahre Geschichte über zwei Pinguinmännchen im New Yorker Zoo inspirierte die Autorinnen zu der Erzählung, in der ein männliches Pinguinpärchen unverdrossen einen Stein brütet, bis ihm Pfleger ein echtes Ei unterschiebt und schließlich das Pinguinkind Tango auf die Welt kommt.
Das Ziel solcher Bücher ist vor allem Indoktrination. Doch das aus dem Internet herunterladbare Kinderbuch „Unsa Haus“, das von der Initiative „Anti-Discrimination Future Project“ herausgegeben wurde, überbietet die anderen in seiner pädagogischen Zweckmäßigkeit. Die Sammlung von Kurzgeschichten über fünf Kinder soll den herkömmlichen „normativen“ Kinderbüchern etwas entgegensetzen, in denen Eltern durchgehend als glückliche, ausgeglichene Heteropaare dargestellt würden und „dominante Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit“ herrschten.
„Ich lebe mit Papa Leo und Papi Carl“
In „Unsa Haus“ stellt jeder Charakter eine andere Randgruppe dar, um zu suggerieren, daß das die Normalität wäre. Fredi beispielsweise ist ein schwarzes Mädchen, das in den Zeichnungen aussieht wie ein Junge. „Ich lebe mit Papa Leo und Papi Carl. Die Leute fragen mich oft, wo meine Mama ist. Das nervt mich total. Seit ich ein Baby bin, sind Papa und Papi und ich eine Familie. Sie haben mich adoptiert, und ich kann mir keine besseren Eltern vorstellen.“
Auch Fatma sieht aus wie ein Junge. Sie wohnt mit ihrem modernen sympathischen Vater Saladin zusammen, der es mag, „wenn Leben in der Bude ist“.
Sehen die Mädchen wie Jungen aus, so zieht der zarte Dani gerne Mädchenkleider an und träumt von einer Tänzerkarriere. Auch der dunkle Liam sieht mit seinem langen Haar nicht gerade wie ein typischer Junge aus. Er wohnt in einer WG mit seiner Mama, „einer anderen Frau“ und ihrem behinderten Sohn zusammen.
Nur das burschikose Mädchen Alex scheint keiner besonderen Minderheit anzugehören. Vielleicht ist sie deshalb die einzige mit besonders abscheulichen Eltern, die nicht nur aggressiv, sondern zudem noch Alkoholiker sind.
Kinder lernen automatisch, was den Normen entspricht
Obwohl die Mehrheit der Eltern solche Bücher nicht gerade toll finden, muß man sie nur fragen, ob sie denn nicht möchten, daß ihre Kinder sich in einer „offenen“ Gesellschaft „frei entwickeln können“. Und schon werden derartige Bücher in allen Einrichtungen zur Pflichtlektüre.
Denn es soll natürlich möglichst früh mit der „freien“ Entwicklung angefangen werden – am besten schon im Kindergartenalter, wenn die „unterschwelligen“ und „falschen“ gesellschaftlichen Normen verinnerlicht werden.
Kinder sollen unter anderem lernen, daß es „normal“ ist, homosexuell zu sein. Es fragt sich nur, warum etwas, was angeblich normal ist, ausdrücklich gelernt werden muß. Denn eigentlich lernen Kinder automatisch, was in einer Gesellschaft den Normen entspricht. Und das ist sicherlich nicht die Vorstellung, wie ein verliebtes Prinzenpaar in den Sonnenuntergang reitet.