UFOlogen, „Mind Controller“ und Verschwörungstheoretiker dürfte wohl unbeeindruckt lassen, was James Noce, ein ehemaliger Mitarbeiter des von verschwörungstheoretischem Klönschnack aller Art umrankten militärischen Sperrgebietes Area 51 im südlichen Nevada, Ende März der Seattle Times erzählte.
Gut 45 Jahre lang war Noce zum Schweigen verpflichtet, nachdem er seinen dortigen „Job“ beendet hatte. Jetzt meint er über das reden zu dürfen, was er in den sechziger Jahre erlebt hat. Ausgangspunkt war ein Anruf, den der Radar-Techniker Noce 1961 erhielt.
Am anderen Ende der Leitung befand sich ein ehemaliger Kamerad von der amerikanischen Luftwaffe, der zu diesem Zeitpunkt für den Geheimdienst CIA arbeitete. Er fragte, ob sich Noce vorstellen könnte, in Las Vegas zu leben. Er konnte – und fand sich kurz darauf auf der Area 51 wieder, wo sich Aliens die Hand geben und von morgens bis abends einen Flugdienst betreiben sollen, geht es nach den Spökenkiekereien von UFOlogen.
Steaks zu jeder Tageszeit
Noce hatte in seiner Area-51-Zeit von 1962 bis Ende 1965 in der Regel nur langweiligen Routinedienst abzuleisten. In seine Zeit fiel aber immerhin die Entwicklung der A-12 Oxcart, eines Aufklärungsflugzeugs, das als Nachfolger der legendären U-2 über sowjetischem Territorium vorgesehen war. Aus dieser A-12 ging später die SR-71 Blackbird hervor.
UFOs oder gar Aliens wurde er in dieser Zeit nicht ansichtig. Dafür sah er sich bestens versorgt; Köche aus Las Vegas zogen alle Register ihres Könnens: „Tag und Nacht konnte man Steaks bekommen“, schwärmt Noce noch heute, „und alles, was man wollte.“
Das Wochenende verbrachte man dann mit den „CIA-Guys“ in Las Vegas. „Ich tat etwas für mein Land“, resümiert Noce heute seine Area-51-Tage. „Als die Zeit zu Ende war, sagten sie mir, falls jemand frage, ob ich für die CIA gearbeitet habe, solle ich sagen, daß ich nie von denen gehört habe.“
Spezialisten für „Alien-Technologie“
Viel mehr will Noce auf der Area 51 also nicht erlebt haben, wo laut kursierenden UFO-Theorien abgestürzte unbekannte Flugobjekte gelagert und untersucht werden, Treffen und geheime Gespräche mit Außerirdischen stattfinden, Energiewaffen entwickelt werden und geheime Filmstudios existieren sollen, die unter anderem die Mondlandung „inszenierten“.
Möglicherweise gibt Noce aber auch nur den Verstockten, oder er hatte Tomaten auf den Augen und Bohnen in den Ohren. Einer der bekanntesten Mitarbeiter auf der Area 51 nämlich, Robert Lazar, will genau dort den Antrieb eines außerirdischen Raumschiffes untersucht haben; er gilt heute als Spezialist für „Alien-Technologie“. Lazar will Exklusivwissen über revolutionäre Antriebstechnologien haben, die ausreichen, um ein Raumschiff 20 bis 30 Jahre lang zu betreiben.
Entscheidend hierfür ist vor allem das „Element 115“, das sich im Reaktorkern befindet und mit Protonen beschossen wird. Bei der dadurch in Gang gesetzten Umwandlung entsteht „Antimaterie“, die zusammen mit „normaler Materie“ große Energiemengen freisetzt. Das klingt so phantastisch, daß es schon wieder wahr sein könnte, wird sich so mancher Lazar-Gläubige denken.
„Mind-Control“-Experimente
Doch damit nicht genug: Der im August 2008 verstorbene „Grenzwissenschaftler“ Ernst Meckelburg witterte in Area 51 ein „Mind-Control“-Zentrum, in dem, neben der Entwicklung scheibenförmiger Flugkörper, Experimente mit Mikrochip-Implantaten und Hypnosetechniken zur Manipulation menschlicher Gehirnwellen durchgeführt werden.
Ziel dieser Experimente sei es, so Meckelburg mit Berufung auf Nori Hayakawa, einem szenebekannten Area-51-Kaffeesatzleser, Verwirrung, Angst und falsche Erinnerungen, Amnesie, Zeitlücken und anderes mehr hervorzurufen.
Sind unsere UFOlogen und Verschwörungstheoretiker, bei denen sich einige dieser besorgniserregenden Erscheinungen zweifelsohne wiederfinden, möglicherweise selbst der lebende Beweis dafür, daß Area 51 tatsächlich die Heimstatt von Aliens, UFOs und finstersten Mega-Experimenten ist?