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Herrenmenschen

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In den letzten Jahrzehnten ist eine Klientel von Zeitgenossen epidemisch geworden, die sich vor allem durch folgende Verhaltensmuster „auszeichnet“: Ignoranz, Vandalismus, asoziales (neudeutsch: „antisoziales“) bzw. anmaßendes Verhalten bis hin zu Rüpelhaftigkeit.

Es sind vor allem die Hinterlassenschaften dieser Klientel, mit denen sie demonstriert, außerhalb „bürgerlicher“ Konventionen oder Normen, die von ihr bestenfalls als „spießig“ oder „uncool“ belächelt werden, zu stehen: Müll zum Beispiel wird an Ort und Stelle fallen gelassen. Ob das nun Hauseingänge, öffentliche Plätze oder Parks sind: diese Zeitgenossen halten sich für legitimiert, alles mit Müll zu „verzieren“, und zwar selbst dann, wenn Mülleimer drei Meter entfernt stehen.

Fast-Food-Hinterlassenschaften

Wer einmal an einem schönen Sommertag frühmorgens in einer beliebigen deutschen Stadt durch eine Parkanlage „gejoggt“ ist, sieht in der Regel den Park vor lauter Müll nicht mehr. Meist sind es die Fast-Food-Hinterlassenschaften, mit denen die neuen Herrenmenschen ad oculus ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentieren. Parkbänke sind nicht selten mit Döner-, Pommes-, Senf- und Ketchupresten und anderem mehr veredelt. Garniert ist das Ganze meist mit Getränkeflaschen aller Art – nicht selten auch mit zerschlagenen Bierflaschen, damit sich zum Beispiel spielende Kinder auch ja verletzen.

Wenn diese Herrenmenschen, die ihren Dreck so gerne anderen, nämlich den „Spießern“, überlassen, abgezogen sind, dürfen eben diese „Spießer“ Hand anlegen: in der Regel in Form von städtischen Reinigungskolonnen, die es kaum erwarten können, die Hinterlassenschaften und die Zerstörungen abendlicher bzw. nächtlicher Gelage zu entsorgen oder wieder zu richten. Und das tagein und tagaus. Es spricht für sich, daß diese Arbeit von denen übernommen werden muß, die sozial eher „unten“ verortet werden. Diesen Reinigungskräften vor allem ist es zu verdanken, daß wir nicht längst am Müll gewisser „Mitbürger“ erstickt sind bzw. uns zumindest phasenweise am Grün öffentlicher Parks erfreuen können.

„Tretminen“-Slalom à la Franz Klammer

Es ist aber keineswegs nur der allgegenwärtige Straßenmüll, der unsere Städte immer „unwirtlicher“ macht, es sind z. B. auch nicht wenige Hundehalter, denen es im wahrsten Sinne des Wortes sch…egal ist, wo ihr „Scheißerl“ gerade „sein Geschäft erledigt“. Diese Klientel schert es einen Dreck, was sie ihren Mitmenschen zumuten, nämlich einen „Tretminen“-Slalom, für den das Geschick eines Franz Klammer oder einer Rosi Mittermaier notwendig ist, um nicht kotbesudelt und stinkend durch die Landschaft stapfen zu müssen.

Und dann sind da noch die „Weckkommandos“ in Form automobiler Discos. Am Steuer Herrenmenschen, die nicht nur bestrebt sind, ihre eigene Hörfähigkeit restlos abzutöten, sondern gleich auch die ihrer Mitmenschen. Und dies vornehmlich nachts, am besten um 4.00 Uhr morgens, wenn der „Spießer“ im Bett liegt und vor sich hin schnarcht. Schlafen ist in unser permissiven Spaßgesellschaft aber keineswegs ein Menschenrecht und daher zu Recht verpönt. Da hilft dann nur eine massive Dezibel-Injektion, und zwar so laut, daß die Bewohner ganzer Straßenzüge aus den Betten geworfen werden. Das Motto dieser mobilen Disco-Betreiber: Lebe laut und vernehmlich!

Eine ganz eigene „Dialektik der Aufklärung“

Die große Selbstbefreiung, die Anno 1968 aufgerufen wurde, hat in der Tat eine „Befreiung“ gebracht, nämlich die von allen Konventionen. Herausgenommen ist ein asozialer Nihilist, und zwar durch alle Altersgruppen hindurch, der keinerlei Empfinden für seine Umwelt mehr aufbringt und dem jeder Instinkt für die Erfordernisse einer Gemeinschaft abgeht. Im Mittelpunkt steht das eigene Sich-Ausleben, und zwar hier und jetzt und ohne irgendwelche Einschränkungen.

Die „68er“, sofern es sie noch interessiert, sehen sich hier mit einer ganz eigenen „Dialektik der Aufklärung“ konfrontiert. Ihre „Revolte“ gegen die angeblich so „miefige“ und „verlogene“ bundesdeutsche Welt der 1950- und 1960er Jahre hat nämlich keineswegs zu einer „menschlicheren Gesellschaft“ geführt, sondern zu einer schrankenlosen Permissivität, die mehr und mehr die destruktiven Potentiale des Menschen freisetzt – mit der Folge, daß immer mehr „Selbstbefreite“ glauben, die Lizenz für asoziales Verhalten in Händen zu halten.

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