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Ein Brief zum Tag der deutschen Sprache

Ein Brief zum Tag der deutschen Sprache

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Ein Brief zum Tag der deutschen Sprache

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Lieber Herr Dey! Heute ist der Tag der deutschen Sprache. An diesem Tag denke ich ganz besonders an Sie. Im Jahr 2000 wurden Sie Leiter der Arbeitsgruppe „Tag der deutschen Sprache“. Bereits im folgenden Jahr wurde dieser Tag erstmals begangen. Sie setzten sich als treibende Kraft unermüdlich für die offizielle Anerkennung ein und belegten in eindrucksvollen Dokumentationen die zahlreichen Tätigkeiten im Rahmen dieses Tages.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine große Zahl von Veranstaltungen in ganz Deutschland. Besonders bemerkenswert erscheint mir, daß sich heuer stärker auch solche Einrichtungen auf den Tag beziehen, die nicht zu den Sprachvereinen zählen.

So rufen an diesem Tag der Netzdienst für eine moderne Amtssprache (IDEMA) an der Bochumer Ruhr-Universität und das Deutsche Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung (FÖV) zu Speyer den Wettbewerb „Bester Verwaltungstext“ aus. Verwaltungen aus Bund, Ländern und Kommunen sowie Bürger können gelungene Verwaltungsschreiben einreichen.

Immer mehr erkennen, daß wir etwas tun müssen

Die Sprachschule Berlitz wirbt am Tag der deutschen Sprache für Deutsch als Fremdsprache. Andere bieten unter Berufung auf diesen Tag Schulungen für Pressesprecher an. Daß es diesen Tag gibt und daß wir etwas für unsere Sprache tun müssen, dringt also immer tiefer in das öffentliche Bewußtsein ein. Sie haben in erheblichem Maße dazu beigetragen, diese Entwicklung zu ermöglichen.

Ihnen ist heute in der Münchner Michaelskirche eine zwölfstündige Vorleseveranstaltung gewidmet. 24 Vorleser tragen aus dem Werk des Kapuzinerpredigers Abraham a Sancta Clara vor. Einen Tag vor Ihrem überraschenden Tod am 20. April dieses Jahres verschickten Sie an Sprachfreunde Ihre letzte sonntägliche Botschaft.

Sie endete mit den Worten: „Wer die Sprache seines Nächsten nicht schätzt, dem wird das sprachliche Himmelreich verschlossen bleiben.“ Ich meine, das ist ein guter Leitspruch, nicht nur für den heutigen Tag. Ich danke Ihnen. Wir machen weiter.

Herzlich Ihr Mitstreiter

Thomas Paulwitz

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