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Auf zur Wallfahrt!

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Nicht erst seit Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ sind Wallfahrten wieder ein Thema. Die seit dem Mittelalter existierende Wallfahrt zum Apostelgrab in Santiago de Compostella hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Renaissance erlebt. In unserer Gesellschaft ist das Bedürfnis nach Religiosität und Spiritualität neu erwacht und findet in äußeren Zeichen wie beispielsweise einer Wallfahrt seinen Ausdruck.

„Der Weg ist das Ziel“, heißt das Motto. Dahinter verbirgt sich die alte Weisheit, daß der Wallfahrtsweg selbst mit einem geistlichen Erlebnis verbunden ist, das man eben zuhause nicht machen kann. Der religiöse Mensch versteht sein ganzes Leben als eine Pilgerreise hin zum letzten Lebensziel: der Gemeinschaft mit Gott.

Hier zeigt sich, wo die Gefahr liegt, wenn allzu sehr der Weg als Ziel betont wird und ein weiteres Ziel nicht gesehen wird. So war auch für den Entertainer Kerkeling dieser Pilgerweg eher eine Selbsterfahrung. Der bekennende Homosexuelle sieht sich nicht als Christ und hat wie viele andere Jakobswallfahrer ein eher diffuses Gottesbild. Vielleicht ist es die Heterogenität und oftmalige Kirchenferne dieser Pilger, die mich bislang abgehalten hat, mich ebenfalls auf den Weg nach Santiago zu machen.

Kerkeling überspringt  einen wichtigen Schritt

Dennoch breche ich am Donnerstag schon zu meiner dritten größeren Wallfahrt in diesem Jahr auf. In der Karwoche war ich mich Pilgern meiner Pfarrei in Rom an den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus (im Jubiläumsjahr: 2000. Geburtstag des heiligen Paulus). Im August war ich dann in Paris. Sie haben richtig gelesen: Paris ist nicht nur die „Stadt der Liebe“ und eine Stadt der Kultur, sondern auch ein Marienerscheinungsort. Noch vor Lourdes (1858) und Fatima (1917) erschien hier in der Rue du Bac 1830 die Gottesmutter der Ordensfrau Katharina Labouré. Auf diese Erscheinung geht die heute weitverbreitete „wunderbare Medaille“ zurück.

Nachdem ich im vergangenen Jahr mit 150 Pilgern in Lourdes war zum 150. Jubiläum der Erscheinungen, geht es jetzt ins portugiesische Fatima, wo die Gottesmutter 1917 (!) vor einer Gefahr aus Rußland warnte. Sie rief auf zu Gebet und Buße, damit die Irrtümer aus dem Osten sich nicht über die ganze Welt verbreiten. Heute ist zwar der Kommunismus tot, doch viele seiner Ideen sind nach wie vor virulent und breiten sich immer stärker aus. Neben politischen Programmen bedarf es daher auch der Umkehr und des Gebetes.

Um noch einmal auf Hape Kerkeling und sein Buch zurück zu kommen: Er behauptet dort, durch das Wallfahren würden nach Meinung der Kirche Sünden vergeben. Dabei überspringt Kerkeling einen wichtigen Schritt. Zur Wallfahrt gehört außer dem Meßbesuch ebenfalls die Beichte. Dort werden selbstverständlich die Sünden vergeben.

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