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Debatte um „Gender-Sprech“: Am Nasenring der Linken

Debatte um „Gender-Sprech“: Am Nasenring der Linken

Debatte um „Gender-Sprech“: Am Nasenring der Linken

Gendersprech
Gendersprech
Gendersprech: Die geschlechtergerechte Sprache greift immer weiter um sich Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
Debatte um „Gender-Sprech“
 

Am Nasenring der Linken

Es läßt sich oft beobachten, wie sich bürgerliche Politiker beim Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ und Gender-Politik permanent in die Defensive treiben lassen. Doch wer Gendersprech lediglich als lächerlich abtut, unterschätzt völlig die hinter dieser Maßnahme stehende todernste, brutale Machtfrage. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Bei der jüngsten Talk-Runde von Anne Will war mustergültig zu beobachten, wie sich bürgerliche Politiker beim Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ und Gender-Politik permanent in die Defensive treiben lassen. Über lange Strecken kreiste das Gespräch mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, Grünen-Chefin Annalena Baerbock und Friedrich Merz (Anwärter auf den CDU-Vorsitz) zunächst um Corona und Wirtschaft, um dann in das Lieblingsthema der Moderatorin zu münden: Gender und gegenderte Sprache.

Merz versuchte zunächst süffisant zu kontern, in dem er auf Prioritäten abhob: „China hat heute die größte Freihandelszone der Welt auf die Beine gestellt, und wir diskutieren hier ernsthaft über korrektes Gendern in Gesetzesentwürfen?“

Revolution durch Sprache

Klang erst mal schneidig, doch sieht man in den folgenden rund zehn Minuten, wie Anne Will und Annalena Baerbock den CDU-Hoffnungsträger postwendend lustvoll in die Zange nehmen. Die Körpersprache des sich in seinem Sessel zusammenknautschenden Merz sagte alles. Er konnte der Forderung nach einem ideologisch motivierten Sprachdiktat nichts mehr entgegensetzen.

Es gab eine Zeit, in der die CDU ansatzweise den Kulturkampf mit der radikalen Linken frontal aufnahm: Generalsekretär Kurt Biedenkopf sprach Anfang 1973 angesichts der 68er-Revolte von einer „Revolution neuer Art: Es ist die Revolution der Gesellschaft durch Sprache. (…) Sie besetzt Begriffe und damit die Information der freien Gesellschaft.“

Daß es bei Gender-Mainstreaming und gegenderter Sprache eben nicht um Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern um eine revolutionäre gesellschaftspolitische Umwälzung geht, die auf die Zerstörung des binären Geschlechterverständnisses von Mann und Frau, auf die Auslöschung des für unsere Ordnung zentralen Begriffs von Ehe und Familie abzielt, das ist den meisten bürgerlichen Politikern und Journalisten nicht im Ansatz bewußt. Am Nasenring des ständigen Vorwurfs angeblicher „Rückständigkeit“ ihrer Positionen lassen sie sich handzahm durch die Manege ziehen und kapitulieren Schritt für Schritt … für Schritt.

Gendersprech ist nicht nur eine lächerliche Marotte

Gesicht erhält diese servile Haltung gegenüber dem meist ohne demokratische Legitimation in Behörden, Kirchen, Redaktionen exekutierten linksradikalen Sprachdiktat in Figuren wie Claus Kleber, die plötzlich ehrerbietig das Gender-Sternchen („Bürger – Pause – innen“) sprechen. Das ZDF behauptete auf Anfragen empörter Zuschauer, es gebe „keine verbindliche Anweisung“ und „keine Vorgaben“.

Das Gendersprech lediglich als „lächerlich“ (Wolf Schneider) abzutun unterschätzt völlig die hinter dieser Maßnahme stehende todernste, brutale Machtfrage: Hier entscheidet sich, wer in den kommenden Jahrzehnten über die gesellschaftspolitische Verfassung unseres Staates bestimmt.

JF 48/20

Gendersprech: Die geschlechtergerechte Sprache greift immer weiter um sich Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
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