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Streiflicht: Vorsprung durch Technik

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Streiflicht
 

Vorsprung durch Technik

Die Euro-Krise bringt zutage, wie stark sich die Volkswirtschaften in Europa unterscheiden. Deutschland rückt dabei wegen seiner Exportkraft immer stärker ins Zentrum. Diese ist den Gleichmachern aus Brüssel ein Dorn im Auge. Ein Kommentar von Dieter Stein.
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Containerhafen in Hamburg: Deutschlands Exportstärke ist Brüssel ein Dorn im Auge Foto: Pixelio/Klaas Hartz

Die Euro-Krise bringt zutage, wie stark sich die Volkswirtschaften in Europa unterscheiden. Deutschland rückt dabei immer stärker ins Zentrum. Gerade erst verkündete jetzt das Münchner Ifo-Institut eine Prognose, nach der Deutschland im Jahr 2012 nicht nur den größten Handelsbilanzüberschuß seiner Geschichte erwirtschaftet, sondern auch damit weltweit an der Spitze liegen soll.

200 Milliarden Euro werden wir dieses Jahr mehr an Waren und Dienstleistungen exportieren als wir einführen – damit liegen wir vor China! Inzwischen mehren sich deshalb in den Amtsstuben der Brüsseler EU-Bürokratie Überlegungen, Deutschland für seinen Überschuß zu bestrafen. Der wachsende Mittelabfluß über die eskalierende Euro-Rettungspolitik genügt nicht mehr, jetzt wollen die Gleichmacher an die Wurzel des Übels, den sagenhaften wirtschaftlichen Erfolg der Deutschen, der ja erst zum „unfairen“ Ungleichgewicht im Euro-Raum beitrage.

Der Nimbus von „Made in Germany“ ist ungebrochen

Bei freien Wechselkursen hätten längst kontinuierliche Aufwertungen der D-Mark und Abwertungen insbesondere der südeuropäischen Euro-Staaten dafür gesorgt, den deutschen Exportüberschuß zu bremsen und den Einkauf spanischer oder italienischer Güter attraktiver zu machen. So aber hält die Zwangswährung deutsche Waren billig – und entzieht damit nebenbei den Deutschen einen wachsenden Teil ihrer Kaufkraft. Grotesk, daß die Gewerkschaften dagegen nicht Sturm laufen!

Indessen fällt bei den deutschen Exporterfolgen selbstverständlich viel stärker ins Gewicht, daß der Nimbus von „Made in Germany“ ungebrochen ist. Vor 125 Jahren wurde diese Zwangsbezeichnung im Rahmen des „Merchandise Marks Act“ von Großbritannien – der damaligen Handelsweltmacht – ersonnen, um das wirtschaftlich aufstrebende Deutsche Reich auszubremsen.

Die Herkunftsbezeichnung sollte deutsche Waren unattraktiv machen und unter dem Motto „Buy British“ heimische Waren aufwerten. Die Maßnahme wurde zum Bumerang, „Made in Germany“ entpuppte sich als geniales Gütesiegel, das den Ruhm deutscher Industrie- und Handwerksleistungen zur Legende werden ließ.

Mittelstand als Garant der deutschen Wirtschaft

Dabei zeigt sich, daß gerade der Mittelstand für die Robustheit der deutschen Wirtschaft verantwortlich ist. Im Windschatten der Großen – Automobilfirmen wie Mercedes, BMW, Volkswagen und Audi – tummeln sich Tausende von Mittelständlern, die gerade im Anlagen- und Maschinenbau sowie in der Elektrotechnik konkurrenzlos ihre führende Stellung behaupten.

Vorsprung durch Technik. Schizophren an der EU ist, daß sie einerseits über das Einreißen der Grenzen und Zölle den freien Markt propagiert, andererseits über eine Transferunion das sich entfaltende Marktgefälle wieder planieren und durch neue Handelshemmnisse Leistung bestrafen möchte.

JF 35/12

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