Wie schon mehrfach kommentiert habe, ist es aus meiner Sicht das Hauptproblem, dass viele Medien sich nicht mehr zur Aufgabe gemacht haben, die Regierenden kritisch zu hinterfragen, sondern stattdessen mit diesen zu kollaborieren. Zum Glück gibt es noch Medien die diese Aufgaben noch wahrnehmen. Außerdem haben wir noch genügend Menschen im Land die sich umfassend informieren und das Spiel durchschauen. Um das Volk zukünftig auch noch gefügiger zu machen, sieht man ja schon wie jetzige Schüler beeinflusst werden.

Dem Autor ist zu widersprechen: Die völlige Abschaffung des ÖRR ist selbstverständlich der richtige, der einzig richtige Weg. Dass es linksgrüne Propaganda auch aus privaten Medienkonzernen gibt, spricht nicht dagegen. Wird der ÖRR abgeschafft, ergeben sich viele Marktlücken, nicht nur politischer Information und Kommentare, die sicherlich aus verschiedenen Richtungen genutzt werden. Dass die Medienlandschaft heute wesentlich linksgrün ist, hängt andererseits mit der Journalistenausbildung und dem über eine Erinnerungskultur weit hinausgehenden Schuldkult zusammen. Das verschwindet nicht am Tag der Abschaffung des ÖRR, obwohl sein Ende sicher mit einer Schwächung des Schuldkultes zusammenfällt.

Der ÖRR hat -ungewollt- zwei weitere Funktion übernommen, nämlich, zu einem die des Weckers. Und immer mehr Menschen wenden sich von den ÖRR medialen Zeitgeist-Konstrukten ab und nehmen die „Informierung“ in die eigene Hand, sie machen sich „medial selbstständig“.Diese beiden Funktionen sind in ihrer jeweiligen Wirksamkeit nicht zu unterschätzen.
Natürlich interessiert das aktuell die Köpfe in den entsprechenden Gremien noch 0,0, denn wie immer kommt weltfremder Hochmut vor dem
Fall. Und genau deshalb werden diese Institutionen in nicht allzu weiter zeitlicher Ferne scheitern und untergehen. Denn noch ist der Bürger zwangsverpflichtet diesen medialen Dinosaurier mit feinsten Filetstücken zu mästen, aber der Untergang ist nur 1-2 Gerichtsentscheidungen entfernt. Kommt der ÖRR tatsächlich noch seinem im Staatsvertrag hinterlegten Auftrag zur umfassenden und neutralen Information nach? Das wäre doch einmal eine weitere wissenschaftliche Untersuchung wert, ergänzend zu der unten angehängten.

Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in der Studie „ Fehlt da was? Perspektivenvielfalt in den öffentlich-rechtlichen Nachrichtenformaten “.