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Welt kastriert kritischen Beitrag: Döpfners zynischer Kniefall

Welt kastriert kritischen Beitrag: Döpfners zynischer Kniefall

Welt kastriert kritischen Beitrag: Döpfners zynischer Kniefall

Mathias Döpfner: Springer-Chef mit Totalkapitulation Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bernd von Jutrczenka
Mathias Döpfner: Springer-Chef mit Totalkapitulation Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bernd von Jutrczenka
Mathias Döpfner: Springer-Chef mit Totalkapitulation Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bernd von Jutrczenka
Welt kastriert kritischen Beitrag
 

Döpfners zynischer Kniefall

Nur weil eine aggressive Minderheit die „Welt“ wegen eines kritischen Artikels zur Frühsexualisierung attackiert, wirft sich Springer-Chef Döpfner in den Staub. Diese Kapitulation vor dem Meinungsterror auch noch als Akt von „Vielfalt und Freiheit“ zu deklarieren, setzt dem Ganzen die Krone auf. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Die Mischung aus Feigheit und Zynismus, mit der Springer-Chef Matthias Döpfner im Flaggschiff seines Hauses tief vor einer radikalen und intoleranten Lobby in den Staub sinkt, sucht ihresgleichen. Döpfner bringt es fertig, im selben Atemzug Autoren seiner Zeitung in den Rücken zu fallen und ihren Ruf ehrabschneiderisch zu beschädigen, um sich bei erpresserischen Gesinnungspolizisten anzubiedern, und diese Kapitulation vor dem Meinungsterror einer Minderheit auch noch als Akt von „Vielfalt und Freiheit“ zu deklarieren.

Bei den Lesern stieß der „Welt“-Gastbeitrag von fünf Wissenschaftlern, die sich als Biologen, Mediziner und Psychologen kritisch mit der massiven Transgender- und „Geschlechter“-Vielfalts- Propaganda auf öffentlich-rechtlichen Kinder- und Jugendkanälen auseinandergesetzt und die Rückkehr zu einer auf biologische Fakten gegründete Berichterstattung gefordert hatten, durchweg auf Zustimmung. Die lautstarke Minderheit der einschlägigen Lobbyisten dagegen, angeführt vom Grünen-Abgeordneten und „Queer-Beauftragten“ der Bundesregierung Sven Lehmann, packte ihre Verbal-Guillotinen aus und drohte mit Abschiebung in die „rechte Ecke“.

Unterwerfungskommentar

Und Döpfner spurt. Den attackierten Artikel läßt er zwar nicht löschen, aber textlich und graphisch kastrieren. Mit einem persönlich gezeichneten Unterwerfungskommentar stößt er nicht nur die Masse seiner Leser vor den Kopf, er wirft auch seine Autoren der radikalen Minderheit zum Fraß vor. Ausgewiesenen Fachleuten mit erwiesener Expertise spricht er anmaßend die Wissenschaftlichkeit ab, denunziert ihre Aussagen als „unterirdisch“, „ressentimentgeladen“ und „reaktionär“.

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Die Botschaft ist fatal: Wer sich mit dieser Lobby anlegt, steht am Ende im Regen, auch ein mächtiges Verlagshaus wird ihn nicht schützen. Fakten sind „Hetze“, das Hetzen gegen Argumente und Tatsachen nennt sich dagegen „wissenschaftlich“, und was Wissenschaft ist, bestimmt eine radikale Lobby und im Zweifelsfall auch ein Verlagschef mit schlotternden Hosen.

Die Nerven verloren

Matthias Döpfner macht aus seinem Opportunismus auch gar keinen Hehl, wenn er in seinem Kapitulationsbrief die Ausladung seines Hauses von einer „queeren“ Jobmesse bejammert und darum bettelt, in Gnaden wieder aufgenommen zu werden, nachdem er seine Mitarbeiter und Autoren in die Pfanne gehauen hat.

Vermutlich hängt der Erfolg des Axel-Springer-Verlags weniger von so einem exotischen Rekrutierungsevent ab als von der Laune seiner US-Investoren, die sich wohl auch gern mit solchen woken Federn schmücken. Stark sind die Lobbys mit den vielen Großbuchstaben nicht aus sich selbst heraus, weil sie für so viele sprechen würden oder die besseren Argumente hätten, sondern durch Feigheit und Opportunismus derer, die vorauseilend den Schwanz einziehen.

Da kann Matthias Döpfner noch so oft die Regenbogenflagge vor dem Verlagsgebäude hissen und „einen schönen Pride Month“ wünschen, ohne sich wenigstens zu fragen, warum diese Lobby gleich einen ganzen Monat für ihr Propaganda-Dauerfeuer haben will: Mit totalitären Ideologen gibt es kein tolerantes und respektvolles Nebeneinander, sie geben sich nur mit totaler Unterwerfung zufrieden. Wer sich mit ihnen anlegt, muß unabhängig sein, etwas aushalten und sich vor seine Leute stellen. Springer-Chef Döpfner hat die Nerven dazu offenbar nicht. Hassen werden sie ihn trotzdem weiter.

Mathias Döpfner: Springer-Chef mit Totalkapitulation Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Bernd von Jutrczenka
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