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Migranten aus Griechenland: Die meisten davon Mädchen? Man hätte es ahnen können

Migranten aus Griechenland: Die meisten davon Mädchen? Man hätte es ahnen können

Migranten aus Griechenland: Die meisten davon Mädchen? Man hätte es ahnen können

Unbegleitete minderjährige Migranten
Unbegleitete minderjährige Migranten
Unbegleitete minderjährige Migranten am 15. April in Griechenland: Sie sollen nach Luxemburg und Deutschland Foto: picture alliance/Angelos Tzortzinis/dpa
Migranten aus Griechenland
 

Die meisten davon Mädchen? Man hätte es ahnen können

Es gehe um Kinder, die schwer erkrankt oder unbegleitet und jünger als 14 Jahre sind, die meisten davon Mädchen, sagten die Bundesregierung und ihre offiziellen und inoffiziellen Pressesprecher im März über die Migranten, die aus Griechenland in andere europäische Länder verteilt werden sollen. Die Bilder wollen aber nicht so recht zu den Worten passen. Ein Kommentar von Boris T. Kaiser.
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Es ist eine dieser Nachrichten aus der Kategorie: „Man hätte es ahnen können“. Hatte man es allerdings geahnt und diese Ahnung vielleicht sogar öffentlich ausgesprochen, wurde man mit ziemlicher Sicherheit als Hetzer, Verschwörungstheoretiker und „Lügenpresse“-Schreier abgestempelt. „Die ersten Kinder sind angekommen“, eröffnet Thomas Bormann vom ARD-Studio Athen seinen Text über die Ankunft der „lange angekündigten Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus den überfüllten griechischen Lagern“ in Luxemburg.

Die Bilder, die uns diesmal immerhin auch aus den großen Nachrichtenagenturen und Fernsehsendern erreichen, wollen aber mal wieder nicht so recht zu den Worten passen, mit denen viele Journalisten und Politiker sie beschreiben und kommentieren. Schon gar nicht spiegeln die Fotos und Videoaufnahmen das wider, was das Kabinett Merkel und seine offiziellen und inoffiziellen Pressesprecher im März angekündigt hatten und womit sie das Herz der zu diesem Zeitpunkt der Masseneinwanderung eigentlich schon ziemlich überdrüssigen Bevölkerung noch einmal erweicht haben.

Kaum ein kleines Kind oder gar Mädchen

15.04.2020, Griechenland, Athen: Eine Gruppe unbegleiteter Kinder aus überfüllten griechischen Flüchtlingslagern tragen Schutzmasken, während sie mit einer Fähre im Hafen von Piräus ankommen. Sie sollen nach Deutschland und Luxemburg gebracht werden . Foto: Angelos Tzortzinis/dpa

Es gehe um Kinder, die schwer erkrankt oder unbegleitet und jünger als 14 Jahre sind, die meisten davon Mädchen, teilte die Bundesregierung damals mit und kündigte zugleich die Bildung einer „Koalition der Willigen“ an, die die Übernahme dieser Kinder organisieren solle. „In diesem Rahmen steht Deutschland bereit, einen angemessenen Anteil zu übernehmen“, hieß es damals in einer Regierungsstellungnahme. Mit Sicherheit zu stimmen scheint von all dem allenfalls der letzte Satz. Deutschland wird tatsächlich einen angemessenen Anteil der Neuankömmlinge übernehmen. Wobei es wohl vor allem die Bundesregierung selbst ist, die diese Aufnahme für angemessen hält.

Was den Rest der Ankündigung der Merkel-Regierung angeht, ist der Wahrheitsgehalt mal wieder mehr als zweifelhaft. Diesmal sogar in einer schier nicht mehr zu fassenden Dreistigkeit. Die Jugendlichen, die uns Politik und Medien hier als besonders schutzbedürftig präsentieren wollen, wirken zum einen nicht besonders schwächlich oder gar schwerkrank, was man als Laie aber zugegebenermaßen nur sehr eingeschränkt beurteilen kann.

Vor allem aber ist auf den bisher veröffentlichten Bildern kaum ein kleines Kind oder gar Mädchen unter 14 Jahren zu sehen. Genauer gesagt sind auf den Aufnahmen fast gar keine Mädchen zu sehen, obgleich die doch den Großteil der „UMFs“, der „unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge“, ausmachen sollten. Stattdessen sehen wir einmal mehr, was wir schon so oft gesehen haben.

Mit „All Cops Are Bastards“ im neuen Land

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Selbstbewußt wirkende Gruppen arabisch aussehender Jungs und junger Männer, von denen uns einige schon durch ihre Kleidung mitzuteilen scheinen wollen, was sie von ihren Aufnahmeländern und deren Autoritäten so halten. „ACAB“, also das Kürzel für „All Cops Are Bastards“ („Alle Polizisten sind Bastarde“) prangt auf einem der angereisten Kapuzenpulli-Träger, der in Luxemburg ankam.

Die eindeutige Buchstabenkombination ziert den schwarzen Hoody des jungen Mannes übrigens gleich zweimal. Einmal im unteren Bereich des Oberteils und einmal auf dem darüber abgebildeten Kopf mit Gasmaske. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn zeigte sich trotzdem hocherfreut über die Ankunft der „Flüchtlinge“, begrüßte die Gruppe gar mit Applaus. Nur die Teddybären hat er vergessen. Aber so haben die stolzen jungen Männer wenigstens noch etwas, worauf sie sich in Deutschland freuen können, falls es sie dorthin ziehen sollte.

Unbegleitete minderjährige Migranten am 15. April in Griechenland: Sie sollen nach Luxemburg und Deutschland Foto: picture alliance/Angelos Tzortzinis/dpa
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