Wollte man die Doppelmoral der deutschen Öffentlichkeit an einem besonders haarsträubenden, aber alles zum Ausdruck bringenden Beispiel auf den Punkt bringen, „Extinction Rebellion“ wäre das Beispiel par excellence. Während wirklich jede auch noch so friedliche Protestkundgebung von Rechts von größerem Hysteriegekreische bekleidet wird als ein islamistischer Terroranschlag, werden die sehr radikalen, mitunter gar extremistischen und nicht selten bizarren Aktionen der selbsternannten Klimaaktivisten von ganz links von vielen Gutbürgern, Journalisten und sogar Teilen der Polizei mit deutlich zur Schau getragenem Wohlwollen betrachtet.
Daran, daß der Staat seine Bürger regelmäßig von Linksradikalen in Geiselhaft nehmen läßt, indem er solche Blockaden entweder gar nicht oder erst sehr spät auflöst, hat man sich inzwischen leider schon viel zu sehr gewöhnt. Nicht nur im Lager von Rechten oder auch nur etwas „zu konservativen“ Parteien und Gruppierungen, denen auf diese Weise regelmäßig ihr Recht auf Demonstrations- und Versammlungsfreiheit genommen wird. Auch daß die Presse die linken Blockierer für ihre „überwiegend friedlichen Aktionen“ in den Himmel lobt, und daß sogenannte Antikonfliktteams der Polizei in aller Regelmäßigkeit lieber mit den Störern zusammenarbeiten als sie beim Stören zu stören, wird inzwischen kaum noch als ungewöhnlich empfunden.
Lob von der Polizei
Daß sich eine ganze Stadt und mit ihr große Teile der Gesellschaft im ganzen Land aber von einem kleinen Häufchen Öko-Spinnern auf der Nase herumtanzen läßt und die Klimabewegung bei ihrer immer weitergehenden Radikalisierung beklatscht, ist eine völlig neue Dimension der Glorifizierung des Irrationalen, der durch die „Fridays for Future“-Bewegung der Weg bereitet wurde und deren heißglühende Fackel nun von Gruppierungen wie „Extinction Rebellion“ lediglich konsequent weitergetragen wird.
Man muß sich das vor Augen halten: Eine sektenartige Gruppierung deren Mitbegründer Roger Hallam kürzlich übrigens in London festgenommen wurde, weil er mit Drohnen den Flughafen Heathrow blockieren wollte, legt tagelang die deutsche Hauptstadt lahm und erntet dafür von der Polizei Lob für das, wie es hieß, „Miteinander“. Das Online-Nachrichtenportal watson.de berichtet gar von einem Telefonat mit dem Polizeisprecher, Winfried Wenzel, bei dem dieser „fast ins Schwärmen“ gekommen sei.
„Es ist bisher alles friedlich. Es hat mehr einen Volksfest-Charakter, es ist wie ein Happening“, wird der Polizeisprecher von der Seite zitiert. Da sollte es wirklich niemanden mehr wundern, daß die Rebellinnen mit Gendersternchen, die von ihr geplagte Berliner Bevölkerung wie selbstverständlich darum bitten, ihnen Decken, Schlafsäcke und heißes Wasser an die Siegessäule zu bringen, weil es doch so „super frisch draußen“ sei. Genauso wenig sollte man sich dann aber eben auch nicht wundern, wenn sich die so bemutterten und für ihre Radikalisierung immer weiter bejubelten Protestierer immer weiter radikalisieren, und dann irgendwann gar nicht verstehen können, warum der Beifall im Moment des Griffs zur Gewalt plötzlich verstummen wird. So er denn dann überhaupt verstummt.
Sozialistische und antikapitalistische Parolen
Wer immer noch glaubt, es ginge bei den Klimaprotesten nur um ein paar Jugendliche, die sich einzig und allein und völlig unbeeinflußt Sorgen um die Umwelt und die eigene Zukunft machen, der sollte sich einmal die Parolen, Teilnehmer und die Redner auf den Kundgebungen genauer anschauen. Dort sprach zum Beispiel die sogenannte Flüchtlingsretterin Carola Rakete. Eine der führenden Figuren der weltweiten Open-Borders-Bewegung, die sich für eine Politik der offenen Grenzen stark macht und schon lange an einem Klimaschuldkomplex strickt, um die von ihr aktiv vorangetriebene, illegale Masseneinwanderung in die westlichen Industriestaaten zu rechtfertigen.
Auch sonst hört man auf den vermeintlichen Klimaschutz-Demonstrationen immer mehr sozialistische und antikapitalistische Parolen und sieht immer öfter alte Bekannte aus dem linksextremen Milieu. Dafür können die Organisatoren im Zweifel genauso wenig wie demokratische Islamkritiker etwas dafür können, wenn sich an ihren Kundgebungen NPD-Mitglieder oder anderer geistig verwirrte Vollzeitdemonstranten beteiligen.
Das deutsche Versammlungsrecht verlangt nun mal, daß eine öffentliche Kundgebung auch öffentlich zu sein und damit grundsätzlich erst einmal jedem zugänglich zu sein hat. Interessant ist aber die auffällige Unter- oder Nichtbetonung solcher extremistischer Tendenzen bei den linksökologischen Protesten im Vergleich zu der Überbetonung der in vielen Fällen deutlich geringeren Anzahl der Teilnehmer aus dem extremistischen Spektrum bei rechten Kundgebungen, wie beispielsweise denen der Identitären Bewegung. Das ist sie eben in der Tat, die zeitgeistige Doppelmoral in ihrer höchsten Vollendung.