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Markus Söder: Vom Anti-Seehofer zum Klon

Markus Söder: Vom Anti-Seehofer zum Klon

Markus Söder: Vom Anti-Seehofer zum Klon

Seehofer:Söder
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Der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei einer gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung im Oktober in Ingolstadt Foto: picture alliance / Sven Simon
Markus Söder
 

Vom Anti-Seehofer zum Klon

Mit seinem Bekenntnis zum UN-Migrationspakt hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sein wahres Gesicht gezeigt. Er ist ein prinzipienloser Opportunist. Der Strauß-Verehrer von einst kann sich in Sachen Wankelmütigkeit und Rückgratlosigkeit längst mit Horst Seehofer messen. <>Ein Kommentar von Thorsten Brückner.<>
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Er war angetreten, der CSU Glaubwürdigkeit und Profil zurückzugeben. Doch schon gegen Ende des bayerischen Landtagswahlkampfs schien es, als habe Markus Söder Kreide gefressen. Vom konservativen Strauß-Jünger zum Landesvater, konnte man da noch vermuten. Eine taktische Wandlung, um sich zumindest durch einen anderen Ton und ein konzilianteres Auftreten für neue Wählerschichten zu öffnen, beschwichtigten CSU-Anhänger damals noch.

Jetzt hat Söder sein wahres Gesicht offenbart. Was ihm Kritiker immer unterstellten, nämlich kein prinzipienfester Konservativer, sondern ein gnadenloser Karrierist und Opportunist zu sein, hat Söder jetzt eindrucksvoll bestätigt. Der UN-Migrationspakt sei sinnvoll, man solle dabei nicht der AfD auf den Leim gehen, sagte Söder am Wochenende der Welt am Sonntag.

Würdiger Nachfolger Seehofers

Nur um gleich noch eine Breitseite gegen den Bewerber um den CDU-Parteivorsitz, Friedrich Merz, nachzulegen. Das individuelle Grundrecht auf Asyl sei „unantastbar“, belehrte Söder all jene, die in dem deutschen Asyl-Sonderweg eine tickende Zeitbombe für das Wohlergehen des Landes sehen. Der bayerische Wähler hätte spätestens seit Söders Äußerungen vor dem Islamverband Ditib 2012 gewarnt sein müssen. Damals bekannte der gebürtige Nürnberger vor hunderten Moslems, daß der Islam Teil Bayerns sei.

Endgültig vorbei scheinen nun die Zeiten, als Söder einen „Asyltourismus“ geißelte und sogar selbst eine Änderung des Asylrechts mit markigen Worten ankündigte. „Das wird kommen, glauben Sie mir“, sagte er 2015 der Passauer Neuen Presse. Widerspruch gab es seinerzeit von – genau – Horst Seehofer. Der fuhr damals seinem Finanzminister in die Parade: „Mit uns kommt eine Änderung des Grundrechts auf Asyl, also die Änderung der Verfassung, nicht infrage, das sage ich klipp und klar.“

Und so scheint es, daß die CSU mit Markus Söder in Sachen Wankelmütigkeit und Pirouettendrehen bereits einen würdigen Nachfolger für den chronisch rückgratlosen Altmeister aus Ingolstadt gefunden hat. Der Anti-Seehofer ist längst zum Klon geworden.

Der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bei einer gemeinsamen Wahlkampfveranstaltung im Oktober in Ingolstadt Foto: picture alliance / Sven Simon
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