Durch den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wenden wir uns der Welt draußen zu. Das ist besser als weiter im Saft der protektionistischen und dysfunktionalen EU zu schmoren. Es geht nicht darum, nostalgisch zum angestaubten Traum eines Empires zurückzuschauen. Es geht um Wachstum, Wettbewerbfähigkeit und Prosperität jetzt, im 21. Jahrhundert.
Das Thema sind nicht Zuwanderung und Fremdenfeindlichkeit. So ist es beispielsweise ausgeschlossen, daß wir ausländische Ärzte oder Schwestern in unserem Gesundheitswesen ausweisen. Aber wir können endlich Terroristen und Kriminelle nach Hause schicken. Die Einwanderer haben viel zu unserem Land beigetragen, aber ihre Zahl ist inzwischen so groß, daß sie unseren Zusammenhalt und unseren Wohlfahrtsstaat bedroht. Deswegen wollen wir gesteuerte Einwanderung mit einem Punkte-System wie in Australien.
Erbärmlichstes Großereignis der jüngeren Vergangenheit in Europa
Denken wir nur an das, was in Köln passiert ist: Hunderte junge Männer, die Frauen sexuell belästigt haben. Für mich war das in mancherlei Hinsicht eines der erbärmlichsten Großereignisse, das wir in der jüngeren Vergangenheit in Europa gesehen haben. Und dazu gab es noch den Versuch von Polizei und Presse, alles zu vertuschen – gepaart mit dem Vorschlag einiger deutscher Politiker, daß junge deutsche Frauen ihre Kleidung und ihr Auftreten in der Öffentlichkeit verändern sollten, was der Gipfel der Beleidigung war.
Großbritannien ist die fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Unsere Währung ist besser als der Euro, der dem Untergang geweiht ist. Der Euro ist eine Bankrott-Maschine, der fast ganz Südeuropa wirtschaftlichen Niedergang und Arbeitslosigkeit gebracht hat. Die einzige Möglichkeit, unsere Finanzindustrie zu schützen, ist der Rückzug aus der steuerhungrigen EU und ein Ende des Abtretens nationaler Souveränität an Brüssel.
Wir können die Unabhängigkeit unserer Nation zurückerlangen
Wenn wir die EU verlassen, werden wir ihr größter Exportkunde sein. Der Handel zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ist zu wichtig, um unterbrochen zu werden. Da wir mehr von ihnen kaufen als sie von uns, ist der Handel für die EU noch wichtiger als für uns. Wir werden weiterhin BMWs und Audis kaufen, und sie unsere Toyotas und Jaguars. Sollte die Brüsseler Kommission jedoch versuchen, den Handel zu unterbinden, so werden die kontinentaleuropäischen Wirtschaftsvertreter ihr die Tür eintreten.
Die Volksabstimmung ist eine Chance, wie wir sie nur einmal im Leben erhalten: Wir können die Unabhängigkeit unserer Nation zurückerlangen. Und die neun Milliarden Pfund, die wir der EU jedes Jahr überweisen, werden in Schulen, Krankenhäuser und Straßen zum Wohle des britischen Volkes investiert. Wir auf der Seite der Brexit-Befürworter wollen sicherstellen, daß England auch weiterhin eine demokratische Zukunft hat – so wie eine stolze Vergangenheit.
—————
Nigel Farage ist Chef der eurokritischen United Kingdom Independence Party UKIP) und ist für diese Abgeordneter des Europaparlamentes