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Vertriebene und Asylbewerber: Versatzstücke aus dem Phrasenautomat

Vertriebene und Asylbewerber: Versatzstücke aus dem Phrasenautomat

Vertriebene und Asylbewerber: Versatzstücke aus dem Phrasenautomat

Montage
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Asylbewerber (2010) – Vertriebene 1946 Foto: picture alliance/dpa (1)/akg-images(2)
Vertriebene und Asylbewerber
 

Versatzstücke aus dem Phrasenautomat

Seit Jahren müssen sich die Deutschen von ihren Politikern erzählen lassen, Einwanderung sei eine Bereicherung und führe ausschließlich zu Vielfalt. Nun werden auch noch die deutschen Heimatvertriebenen mit Wirtschaftsflüchtlingen aus Afrika verglichen. Es reicht! Ein Kommentar von Felix Krautkrämer.
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Seit Jahren müssen sich die Deutschen von ihrer politischen Führung erzählen lassen, Einwanderung sei eine Bereicherung und führe ausschließlich zu Vielfalt. Einwanderung, ob legal oder illegal, ob Asylbewerber oder Wirtschaftsflüchtling, ob als Saisonarbeiter oder ins soziale Netz, mache alles so schön bunt und löse jegliche Probleme. Fachkräftemangel, demographische Krise, schwindende Wirtschaftskraft, Gefährdung unseres sozialen Niveaus: Überall wird die Einwanderung als ultimative Wunderwaffe angepriesen.

Doch, als ob dies der Verhöhnung des gewöhnlichen Bürgers – der die wahren Konsequenzen der aus dem Ruder gelaufenen Einwanderungspolitik täglich erdulden muß – noch nicht genug wäre, haben die Apologeten der bunten Republik nun noch eine Schippe Volksverblödung obendrauf gelegt.

„Fleißige Hände“ aus Afrika

Deutsche Heimatvertriebe nach dem Zweiten Weltkrieg und afrikanische Wirtschaftsflüchtlinge heute: alles dasselbe. Deutsche, überwiegend Alte, Frauen und Kinder, die gezwungen waren, ihre Heimat im Osten zu verlassen und die mehrheitlich jungen männlichen Afrikaner, die Tausende Dollar bezahlen, um nach Europa und Deutschland zu gelangen: kein Unterschied.

Daß die einen Deutsche waren, dieselbe Sprache sprachen, aus dem gleichen Kulturkreis kamen und zur Rettung des nackten Lebens unfreiwillig in den westlichen Teil Deutschlands kamen, scheint keine Rolle zu spielen. Auch nicht, daß sie es waren, die mit dem Verlust der Heimat am härtesten für den von Deutschland verlorenen Krieg bezahlen mußten.

Wenn es nach Bundespräsident Joachim Gauck und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow geht, waren dies genauso Flüchtlinge wie die heutigen Asylbewerber. Die Heimatvertriebenen halfen nach 1945, dieses Land aufzubauen, warum also auf die vielen „fleißigen Hände“ aus Afrika und vom Balkan heute verzichten, so ihre Logik.

Versatzstücke aus dem Phrasenautomat

Schwer vorstellbar, daß Gauck und Ramelow diesen Unsinn selbst glauben. Eher wurden sie von Redenschreibern und Mitarbeitern mit Versatzstücken aus dem Phrasenautomat versorgt, die sie nun, ohne groß nachzudenken, äußern – in der Überzeugung, nicht nur etwas Intelligentes, sondern auch noch moralisch Lobenswertes von sich gegeben zu haben.

Um so wichtiger ist es, solcherlei Unfug nicht unwidersprochen stehenzulassen. Nicht, weil Gauck und Co. dadurch auch nur irgendwie von ihrer Einwanderungbegeisterung abgebracht werden könnten. Dies zu glauben, wäre naiv. Aber vielleicht bemerken sie sie so wenigstens für einen kurzen Augenblick, wie riesig die Lücke ist, die zwischen dem von ihnen gezeichneten bunten Bild der Einwanderung und der Lebenswirklichkeit vieler Deutscher klafft.

Asylbewerber (2010) – Vertriebene 1946 Foto: picture alliance/dpa (1)/akg-images(2)
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