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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Ein Wehrmachtssoldat scheint der fliehenden Frau mit Kind in den Kopf zu schießen. Das Bild ist bestürzend (roter Ausschnitt), mit dem Spiegel online am 27. Januar das Thema „Deutsche Soldaten im Holocaust“ einleitete, um die Mittäterschaft der Wehrmacht am Judenmord zu belegen. Pikant ist aber, daß Ausschnitt wie auch Gesamtbild immer wieder als „Beweisfoto“ für verschiedenste Orte und Begebenheiten dienten. Selbst im eigenen Haus bebilderte man damit einst (Spiegel 36/90) die „Vernichtung von Zigeunern in NS-Konzentrationslagern“. Davon unbeeindruckt erklärt die Redaktion in ihrer Zeitgeschichtsrubrik „Einestages“ das Originalfoto: Die „getroffenen Personen rechts“ mußten vor der Exekution „offenbar ihre eigenen Gräber ausheben“. Die Version, daß Soldaten (links) gemeinsam mit Deckung suchenden Feldarbeitern auf fremden Beschuß reagierten, gäbe der gewünschten These wohl auch nicht den richtigen Schliff.

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