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Einsteins Erben im Wildwuchs

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Weißmann, Reich, Republik, Nachkriegsrechte

Der Andromedanebel bleibt am spätabendlichen Novemberhimmel momentan unbeobachtbar. Das liegt in der Berliner Archenbold-Sternwarte allerdings nicht an der Bewölkung oder großstädtischer „Lichtverschmutzung“, sondern vielmehr am umherstehenden Bewuchs im Treptower Park, der wegen einer Behördenposse seit Jahren nicht gestutzt wird. Felix Lühning, Leiter der weltberühmten Sternwarte, in der Albert Einstein 1915 seinen ersten Vortrag über die Allgemeine Relativitätstheorie hielt, ist verärgert: „Früher konnten wir bei klarem Himmel die ganze Nacht über beobachten, jetzt mitunter nur noch 15 Minuten. Dann jaulen immer alle auf. Die Bäume nehmen uns den Blick auf den ganzen Westhimmel“, beklagt Lühning im Berliner Kurier. Auch das mit 21 Metern längste Linsenfernrohr der Welt landet beim Ausfahren regelmäßig im Gestrüpp der Bäume. Verantwortlich ist das Umweltamt des Bezirks Treptow-Köpenick, das das Beschneiden der Bäume „aus Umweltgründen“ nicht zuläßt. „Dabei ist das hier alles nur Wildwuchs“, entrüstet sich der Chefastronom. Die bisherige Zahl von 25.000 Besuchern pro Jahr aus ganz Europa wird sich unter diesen Umständen wohl verringern.

Der zuständige 56jährige Stadtrat für Umwelt, Michael Schneider (Die Linke), verweigert gegenüber der JF jede Aussage. So bleibt die Frage an den in Marxismus-Leninismus ungleich stärker als in Astronomie ausgebildeten DDR-„Diplom-Gesellschaftswissenschaftler“ leider unbeantwortet, warum anders als bei der Treptower Sternwarte nur hundert Meter weiter am Sowjetischen Ehrenmal das üppige Grün keine Chance hat, die umstrittenen Stalin-Zitate zuzuwuchern.

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