Passend zu Weihnachten bereitete uns die Integrationsbeauftragte Maria Böhmer – einst familienlose "Familienexpertin" der früher christlichen Union – noch eine feine Bescherung: den aktuellen Bericht über die Lage der Ausländer in Deutschland. Tenor: Die Bundesregierung konnte den "15 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien" durch ihre Integrationspolitik "neue Chancen" eröffnen, was immer das auch heißen mag. Ansonsten kein Anlaß zur Freude. Den armen Ausländern geht es schlecht in Deutschland. Mieses Bildungsniveau, hohe Arbeitslosigkeit. Schuld daran sind natürlich wir bösen Eingeborenen. "Integration kann nur gelingen, wenn Menschen aus Zuwandererfamilien sich in Deutschland angenommen und willkommen fühlen", so Böhmer. Der Bericht zeige jedoch "die Verbreitung fremdenfeindlicher Einstellungen in der Bevölkerung". Sebnitz, Mügeln und Mittweida lassen grüßen. Wie gut, daß es übrigens keinen Bericht über die Lage der Deutschen in Deutschland gibt. Dann erführen wir nämlich, daß in Hoyerswerda beispielsweise 41 Prozent der deutschen Kinder in Armut leben und Abtreibung in Deutschland jährlich mit rund 40 Millionen Euro staatlich finanziert wird: alles Beweise einer zutiefst inländerfeindlichen Politik.
Henry Nitzsche ist sächsischer Bundestagsabgeordneter (parteilos).