Unter dem Wegfall der kommunistischen Bedrohung brach die Hoffnung aus, eine befriedete Welt stünde bevor. Einige Ökologen wiesen schon 1991 darauf hin, der erste Golfkrieg sei nur der Anfang einer Reihe von Verteilungskonflikten. Mittlerweile konkretisiert Angela Merkels Klimaberater Hans Joachim Schellnhuber auf der UN-Weltklimakonferenz, die Zunahme von Wetterextremen bringe Konflikte mit sich, die auf einen „globalen Bürgerkrieg“ hinauslaufen. Denn der Klimawandel werde dafür sorgen, daß die Menschen in ihrem nationalen Raum vielfach mit ungünstiger werdenden Lebensbedingungen konfrontiert werden, das heißt mit Dürren und damit mit Ernteausfällen, Wüstenbildungen, andererseits auch mit mehr Überschwemmungen. Betroffen seien 500 Millionen Menschen in Teilen Afrikas, Zentralasiens, in Indien oder im Golf von Mexiko. Die Vision einer friedlichen Welt hat die „Unerschöpflichkeit des Teilenkönnens“ zur Voraussetzung, die aber auf die Frage der „fortgeschrittenen Ausbeutung der Natur“ (Günter Rohrmoser) stoßen muß – und auf die damit verbundene Klimaerwärmung. Umweltschutz wird folglich zu einem harten Politikthema, weil nur mit ihm um den Frieden in der Welt gerungen werden kann, von selbst stellt er sich nicht ein.