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Bedrohen die EU-Pläne die europäischen Winzer? / Michael Mann

Bedrohen die EU-Pläne die europäischen Winzer? / Michael Mann

Bedrohen die EU-Pläne die europäischen Winzer? / Michael Mann

 

Bedrohen die EU-Pläne die europäischen Winzer? / Michael Mann

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Der Regionalverband Mosel-Saar-Ruwer schließt sich der massiven Kritik des Deutschen Weinbauverbandes an der von der EU-Kommission geplanten Reform der Weinmarktordnung an. Hauptkritikpunkte sind das umfangreiche Rodungsprogramm, für das alljährlich rund 40 Prozent der verfügbaren Mittel ausgegeben werden sollen, sowie das angekündigte Verbot der Saccharose-Anreicherung. Dazu kommt die beabsichtigte Zulassung von importierten Mosten zu EU-Weinen sowie der Verschnitt von Drittlandsweinen mit europäischen Weinen. Abgelehnt wird auch die Lockerung bei der Bezeichnung von Tafelweinen sowie die Verschwendung von EU-Geldern für Destillationsmaßnahmen und Grüne Lese. Die EU-Kommission wird mit diesen Maßnahmen die europäischen Weinerzeuger schädigen. Der Weinbauverband Mosel-Saar-Ruwer bekennt sich zur traditionellen Weinbereitung und lehnt daher die Zulassung der Neuen Önologischen Verfahren – Holzchipseinsatz, Aromatisierung, die Anwendung der Schleuderkegelkolonne etc. – für Prädikatsweine und Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (b.A.) mit der engeren Herkunftsbezeichnung einer Einzellage rigoros ab. Nötig wäre eine umfassende Reform der bestehenden Weinmarktordung. Dabei müßte das Hauptaugenmerk auf strukturverbessernde Maßnahmen gelegt werden. So sollte die EU endlich ein eigenständiges Förderprogramm für die Steillagenweinberge Europas auflegen, statt zwei Drittel seiner Gelder für Interventionsmaßnahmen wie Destillation und Alkoholverwaltung auszugeben. Die EU-Kommission müßte im Sinne des Prinzips der Subsidiarität mehr Eigenverantwortung in die Mitgliedsländer und die Regionen geben. Die Akteure in den Regionen wissen selbst, was für sie am besten ist. Sie sollten aus einem Katalog die Instrumente auswählen können, die für die Steigerung ihrer Weinqualitäten und Wettbewerbsfähigkeit der Winzer geeignetsten sind. Adolf Schmitt ist Präsident des Weinbauverbandes Moses-Saar-Ruwer in Trier. Am 22. Juni 2006 hat die Europäische Kommission eine Mitteilung über die Reform der gemeinsamen Marktorganisation der EU für Wein veröffentlicht. Die Reform zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Weinerzeuger in der EU zu verbessern, den Ruf von EU-Qualitätswein als besten Wein der Welt zu stärken, alte Märkte zurückzuerobern und neue zu erschließen. Außerdem gilt es, eine Weinregelung zu schaffen, die mit klaren, einfachen und wirksamen Regeln ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage erreicht und die die besten Traditionen der Weinerzeugung in der EU bewahrt, das soziale Gefüge zahlreicher ländlicher Gebiete stärkt sowie den Umweltschutz gewährleistet. Wenn die Weinmarktordnung nicht geändert wird und die erwarteten Trends bei Erzeugung, Verbrauch und Handel eintreten, wird für den EU-Weinsektor mittelfristig (bis 2011) mit einem Anstieg der Überschußproduktion auf 27 Millionen Hektoliter gerechnet. Etwa 15 Prozent der Weinerzeugung müssen schon jetzt jedes Jahr durch Intervention (Destillation) aus dem Markt genommen werden. Außerdem geht der Weinverbrauch auch in der EU jährlich um 750.000 Hektoliter (0,65 Prozent) zurück. Der weltweite Rückgang ist auf zwei widersprüchliche Phänomene zurückzuführen: den allmählichen Rückgang in der Europäischen Union und die erstaunliche Entwicklung der Erzeugungskapazitäten ihrer größten Konkurrenten (USA: + 26, Chile: + 48, Australien: + 169, Neuseeland: + 240 Prozent). Dabei steigen die Einfuhren in die EU stärker als die Ausfuhren, und die Einfuhren könnten die Ausfuhren bald übertreffen. Die deutliche Zunahme bei Erzeugung und Absatz von Weinen aus der „Neuen Welt“ zeigt, wie wichtig es ist, daß die Weinerzeuger in der EU ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Die Vorschläge der EU-Kommission bieten dafür eine gute Grundlage. Michael Mann ist Pressesprecher der EU-Kommission für den Bereich Landwirtschaft /ländliche Entwicklung.

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