„No tears for krauts“ und „Bomber Harris, do it again“ sind ihre Parolen. Unter dem Vorwand, gegen eine „rechte Vereinnahmung“ des Gedenkens für die Toten des alliierten Luftkriegsterrors „ein Zeichen“ setzen zu wollen, verhöhnen Autonome die Opfer und jene, die an ihr Schicksal erinnern wollen. Skandalös ist das nicht mehr – wir haben uns längst an die „Deutschland halt’s Maul“-Fraktion gewöhnt. Eher sollten einem die Bündnispartner der autonomen Marschierer zu denken geben. In Dresden gab es hierfür vergangenes Wochenende gleich zwei Beispiele, die tief blicken lassen. Ein PDS-Landtagsabgeordneter bleibt untätig, als auf einer Kundgebung, der er als Versammlungsleiter vorsteht, eine Deutschland-Fahne verbrannt wird. Eine andere Demonstration, die sich gegen einen vermeintlichen „deutschen Opfermythos“ richtet, wird von einem Verdi-Gewerkschaftssekretär mitorganisiert. Im Aufruf ist – fast militärisch anmutend – die Rede von der „Notwendigkeit einer linken Intervention“. Selbst Dresdens Bürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) kann sich der Maschinerie nicht entziehen und stellt sich als Schirmherr der Initiative „Dresden gegen Rechts“ zur Verfügung. Es gehe um eine „tolerante“ und „weltoffene“ Stadt, so die Initiatoren, zu denen der DGB und die Landesgrünen gehören. Dabei hat Dresden – was den Umgang mit seinen Bombentoten angeht – längst seine „Weltoffenheit“ und „Toleranz“ eingebüßt. Sonst würde die Verhöhnung der Opfer durch die radikale Linke nicht öffentlich gefördert werden.