LEIPZIG. Die traditionell den Linken und Grünen nahestehende Verbraucherzentrale Sachsen hat gegen die Hornbach-Baumärkte Klage eingereicht. Angeblich betreibe die Kette irreführende Werbung beim Verkauf von möglicherweise invasiven Pflanzen. Dabei geht es um die in vielen Parks und Gärten verbreiteten Forsythien- und Hagebuttenbüsche sowie um Schmetterlingsflieder und den Gemeinen Bocksdorn.
Der Vorwurf der selbsternannten „Verbraucherschützer*innen“ lautet: Hornbach habe diese Pflanzen als heimisch und ideal für Insekten und Vögel beworben. Tatsächlich seien die angebotenen Pflanzenarten „potentiell invasiv und können die Biodiversität bedrohen“, wie es auf der Webseite des Vereins heißt.
Baumarkt betreibe „Greenwashing“
Die Verbraucherzentrale kritisiert, Hornbach habe die Kunden nicht transparent über eine fundierte Kaufentscheidung informiert: „Das war aus unserer Sicht Greenwashing“, meint Beate Saupe, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Würden die Pflanzen als Ziergewächse verkauft werden, hätten wir kein Problem.“
Die Hagebutte, auch Apfelrose genannt, stamme aus Asien, verbreite sich laut dem Verein schnell, verdränge heimische Gewächse und trage so zum Verlust von Biodiversität bei. Die Forsythie oder das Goldglöckchen würden demnach zwar gern von Insekten angeflogen, lieferten aber weder Nektar noch Früchte.
Hornbach habe sich geweigert, so die Verbraucherzentrale Sachsen, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Daher verklagte man die Kette nun vor Gericht. (fh)