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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Gewalt gegen Frauen: Hilferuf von Bereitschaftsärztinnen wegen Übergriffen

Gewalt gegen Frauen: Hilferuf von Bereitschaftsärztinnen wegen Übergriffen

Gewalt gegen Frauen: Hilferuf von Bereitschaftsärztinnen wegen Übergriffen

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Im Bereitschaftsdienst Aggressionen ausgesetzt: Ärztinnen in Germersheim schlagen Alarm (Symbolbild) Foto: dpa
Gewalt gegen Frauen
 

Hilferuf von Bereitschaftsärztinnen wegen Übergriffen

Wegen Übergriffen haben Haus- und Fachärztinnen aus dem Kreis Germersheim einen Alarmbrief an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) geschrieben. Sie fordern, bei Hausbesuchen von Fahrern begleitet zu werden.
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GERMERSHEIM. Wegen Übergriffen haben alle 45 niedergelassenen Hausärztinnen sowie Fachärztinnen aus dem Kreis Germersheim einen Alarmbrief an die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) geschrieben. „Wie hinlänglich bekannt ist, gilt Germersheim als Brennpunkt“, heißt es in dem Brief, der die Bedingungen während der Arbeit in der Bereitschaftsdienstzentrale Germersheim kritisch benennt. „Wir Ärztinnen sind mittlerweile in Angst um unser Leib und Leben.“

Ungeachtet zunehmender Aggressionen von seiten der Patienten müßten die Medizinerinnen sich allein und unbegleitet zu Hausbesuchen begeben. In der Stadt gebe es Bezirke, wo sogar andere Helfer „nur mit zusätzlichem Schutz“ hingingen. Von der Bereitschaftsdienstzentrale her stehe ein Fahrdienst nur bis jeweils 19 Uhr zur Verfügung.

„Nachts alleine in fremde Wohnungen“

Damit deren Sicherheit zu jeder Tages- und Nachtzeit gewährleistet sei, forderten die Ärztinnen in dem Schreiben die Begleitung durch Fahrer mit medizinischer Ausbildung, etwa Sanitäter. „Oder würde man Frau/Mutter/Tochter nachts alleine in fremde Wohnungen schicken nach eventuell vorab fingiertem Notruf?“, heißt es in dem Brief. Der Fahrer sollte die Haus- oder Fachärztin beim Einsatz in die Wohnung begleiten. Bei einer Gefahrensituation könne der Fahrer so einen Notruf absetzen und später als Zeuge zur Verfügung stehen.

In benachbarten Bereitschaftsdienstzentralen würde das auf diese Weise schon gehandhabt. Auch im nahegelegenen Ort Kandel wäre man bei Hausbesuchen früher zu zweit gewesen. Kandel war Ende vergangenen Jahres bundesweit in die Schlagzeilen geraten, weil eine 15jährige Schülerin von ihrem afghanischen Ex-Freund erstochen worden war.

Weibliche Ärzte kaufen sich von Bereitschaft frei

Die Arbeitsbedingungen während der 13stündigen Bereitschaft in der Zentrale Germersheim sind dem Schreiben nach so unangenehm, daß „Kollegen zur Übernahme von Diensten bis zu 1.000 Euro angeboten“ würden.

Der zuständigen KV RLP waren die Zustände bereits bekannt. „Wir haben Verständnis für das Anliegen der Ärzte in der Bereitschaftsregion Germersheim und arbeiten schon seit längerem an einer übergreifenden Lösung“, entgegnete die KV laut einem Bericht der Rheinpfalz.

Das Bündnis „Kandel ist überall“ rief vor dem Hintergrund des Brandbriefes für den 6. Mai zur Solidaritätskundgebung in Germersheim auf. (ru)

Im Bereitschaftsdienst Aggressionen ausgesetzt: Ärztinnen in Germersheim schlagen Alarm (Symbolbild) Foto: dpa
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