WIEN. ÖVP und FPÖ haben für eine mögliche Regierungskoalition eine andere Akzentsetzung in der österreichischen Bildungspolitik angekündigt. Unter anderem soll der Erhalt von Sozialleistungen für Eltern an die schulischen Verpflichtungen der Kinder geknüpft werden, berichtet die Kronen-Zeitung. Auch soll es bald ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr geben – „für all jene, die es brauchen“.
In der Volksschule sollen wieder Noten eingeführt werden. Für Kinder, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, wird es separate Deutschklassen geben. „Die Ausgangssituation, die wir momentan vorliegen haben, ist, daß rund ein Drittel der Kinder nicht gut genug Deutsch kann, um dem Unterricht zu folgen“, sagte ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Dienstag.
Meisterprüfungen aufwerten
Über die Sprache hinaus soll die Bildung fortan auch verstärkt der Wertvermittlung dienen, besonders im Kindergarten. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will zusätzlich die Lehre aufwerten und fordert die Einführung eines Stipendiensystems für Meisterprüfungen.
Zuvor hatten sich die potentiellen Koalitionäre bereits auf Steuersenkungen verständigt. Die Steuer- und Abgabenquote soll „Richtung 40 Prozent“ sinken. Zu einem ausgeglichenen Haushalt sagte Strache: „Wir sind keine Nulldefizit-Fetischisten.“ (tb)