BERLIN. Grüne und Steuerzahlerbund haben mehr Geschlechtergerechtigkeit auf Steuerformularen gefordert. „Es wird Zeit, daß Frauen auch in den Köpfen von Steuerbeamten gleichgestellt werden“, sagte die Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Lisa Paus, dem Tagesspiegel.
Hintergrund ist die Position der Frau auf dem Steuerformular. Bei Ehepaaren, die zusammen verlangt werden, steht diese an zweiter Stelle hinter dem Mann – auch wenn die Eh efrau mehr verdient als ihr Gatte. Eine geschlechtsneutrale Modernisierung der Formulare wäre ein „aussagekräftiges Symbol“, meint Paus, auch wenn das nicht das allerdrängendste Steuerthema der Welt sei.
Steuerzahlerbund fordert „Ehegatten-Neutralität“
Auch der Steuerzahlerbund sieht Änderungsbedarf. „Statt Ehemann beziehungsweise Ehefrau könnte einfach Ehepartner A beziehungsweise B abgefragt werden, damit die Eheleute selbst entscheiden können, wer zuerst und wer als zweiter Partner eingetragen wird“, sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel dem Blatt.
Gleichgeschlechtliche Partner in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft könnten dies bereits tun. Das solle auch für Eheleute möglich sein, forderte Holznagel. „Unsere Vorschläge liegen im Bundesfinanzministerium auf dem Tisch, wir wollen eine Ehegatten-Neutralität der Formulare.“
Das Bundesfinanzministerium teilte mit, die Reihenfolge sei nicht wertend gemeint und sei nötig, damit beide Personen im weiteren Besteuerungsverfahren eindeutig identifiziert werden könnten. (ls)