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Unterhauswahlen: Großbritannien: Konservative verlieren absolute Mehrheit

Unterhauswahlen: Großbritannien: Konservative verlieren absolute Mehrheit

Unterhauswahlen: Großbritannien: Konservative verlieren absolute Mehrheit

Corbyn
Corbyn
Labour-Chef Jeremy Corbyn gewinnt seinen Wahlkreis Foto: picture alliance/ empics
Unterhauswahlen
 

Großbritannien: Konservative verlieren absolute Mehrheit

Bei den Wahlen zum britischen Unterhaus haben die regierenden Konservativen ihre absolute Mehrheit verloren. Nach der Auszählung fast aller Wahlkreise kommen die von Premierministerin Theresa May geführten Tories auf 318 Sitze. Die Arbeitspartei gewann deutlich hinzu.
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Bei den Wahlen zum britischen Unterhaus haben die regierenden Konservativen ihre absolute Mehrheit verloren. Nach der Auszählung fast aller Wahlkreise kommen die von Premierministerin Theresa May geführten Tories auf 318 Sitze. Nach der Unterhauswahl vor zwei Jahren verfügten sie noch über 330 Mandate in Westminster. Die absolute Mehrheit liegt bei 326 Sitzen.

Die Arbeitspartei (Labour) kam mit ihrem Spitzenkandidaten Jeremy Corbyn auf 261 Sitze (plus 29). Drittstärkste Partei wurde mit starken Verlusten die Scottish National Party, die nur in Schottland antrat. Sie erhielt 35 Sitze und damit 21 weniger als bei der vergangenen Wahl. Ihr früherer Vorsitzender Alex Salmond verlor seinen Wahlkreis Gordon an die Konservativen, die im Norden des Vereinigten Königreichs ihr bestes Ergebnis seit 1983 erzielen konnten.

UKIP stürzt ab

Die Liberaldemokraten unter ihrem Vorsitzenden Tim Farron konnten ihr Resultat von 2015 verbessern und kamen auf 12 Sitze (plus vier). UKIP, die 2015 noch einen Sitz holten, gingen diesmal leer aus. In Prozentpunkten stürzte die Partei von 12,9 bei der vergangenen Wahl auf nunmehr zwei Prozent ab.

Die Tories konnten prozentual mit 42,4 Prozent ihr bestes Ergebnis seit 1983 erzielen, als Premierministerin Margaret Thatcher ebenfalls 42,4 Prozent für die Konservativen holte. Labour erzielte mit 40,1 Prozent sein bestes Ergebnis seit 2001 unter Tony Blair. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,7 Prozent (plus 2,7 Prozent). Innenministerin Amber Rudd konnte ihren Sitz in Hastings und Rey mit 346 Stimmen Vorsprung nur knapp verteidigen. Der Nachfolgerin von Theresa May im Amt der Innenministerin werden Versäumnisse bei der Terrorbekämpfung zur Last gelegt. 

Im April rief May überraschend Neuwahlen aus. Sie begründete diesen Schritt mit dem Wunsch nach einem stärkeren Mandat für die anstehenden Brexit-Verhandlungen mit der EU. In Umfragen lagen die Konservativen noch im Mai mit teilweise bis zu 20 Prozentpunkten vor Labour. Dieser Vorsprung schrumpfte, nachdem May im Wahlkampf unter anderem eine stärkere Beteiligung der Bürger an den Kosten für die Pflegeversicherung gefordert hatte. Auch warf Labour ihr nach den Terroranschlägen von London und Manchester Stellenstreichungen bei der Polizei während ihrer Zeit als Innenministerin im Kabinett David Cameron vor.

Koalition mit nordirischer Regionalpartei?

Zum siebten Mal seit beginn des 20 Jahrhunderts konnte damit keine Partei eine Mehrheit im Unterhaus erringen. Zuletzt regierte Cameron von 2010 bis 2015 als Premierminister in einer Koalition mit den Liberaldemokraten. Der frühere Tory-Vorsitzende Ian Duncan Smith empfahl May im Gespräch mit dem Sender Sky News eine Koalitionsregierung mit der Democratic Unionist Party. Die protestantisch-konservative Regionalpartei konnte in Nordirland ihre zehn Sitze von der vergangenen Wahl verteidigen.

Die tatsächliche absolute Mehrheit könnte unter 326 Mandaten liegen, da die nordirisch-katholische Partei Sinn Fein für gewöhnlich ihre errungenen Mandate nicht antritt und der Sprecher des Unterhauses traditionell kein Stimmrecht hat. Labour-Chef Corbyn forderte noch in der Nacht den Rücktritt von Premierministerin May. (tb)

Labour-Chef Jeremy Corbyn gewinnt seinen Wahlkreis Foto: picture alliance/ empics
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