DÜSSELDORF. Der Verband der Deutschen Ingenieure (VDI) hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorgeworfen, den volkswirtschaftlichen Schaden durch Wirtschaftsspionage zu verharmlosen. „Der Bundesinnenminister schätzt den jährlichen Schaden auf fünfzig Milliarden Euro“, sagte Verbandschef Ralph Appel der Rheinischen Post.
Diese Zahl aber halte Appel „für viel zu niedrig“. Der tatsächliche Schaden dürfte in Wirklichkeit ein Mehrfaches betragen, vermutet der Vorsitzende von Deutschlands größtem Ingenieursverband. „Ich gehe davon aus, daß der Schaden, der deutschen Unternehmen durch Wirtschaftsspionage entsteht, mindestens hundert Milliarden Euro pro Jahr beträgt.“
Seit Jahren warnen Sicherheitsexperten davor, daß die deutsche Wirtschaft zunehmend in das Fadenkreuz ausländischer Spionagedienste gerät. Neben Russland und China sind auch westliche Dienste an einer Ausspähung deutscher Wirtschaftsgeheimnisse beteiligt. Für deren Bekämpfung ist vor allem die Abteilung Innere Sicherheit im Bundesinnenministerium zuständig. (FA)