ESSEN. Der in die Kritik geratene Direktor des Zentrums für Türkeistudien in Essen, Faruk Sen, wird sein Amt zum Jahresende aufgeben. Darauf einigte sich Sen heute offenbar mit dem Integrationsminister von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU).
Bis zu seinem endgültigen Ausscheiden werde Sen jedoch freigestellt, teilte das NRW-Integrationsministerium laut Spiegel Online mit. Er soll den Aufbau der geplanten deutsch-türkischen Universität in Izmir unterstützen.
Zentralrat der Juden unterstützte Sen
Sen war in die Kritik geraten, nachdem er in der türkischen Zeitschrift Referans die heutige Situation der Türken in Europa mit dem Schicksal der Juden im „Dritten Reich“ verglichen hatte. Der Vorstand des Zentrums für Türkeistudien hatte daraufhin beschlossen, Sen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zu entbinden.
Der Zentralrat der Juden war Sen dagegen überraschenderweise beigestanden. Generalsekretär Stephan Kramer hatte die Vorwürfe gegen den Türkeiforscher und die Begründung für dessen Rauswurf als unseriös und unverhältnismäßig bezeichnet. Sen sei weder ein Holocaust-Relativierer noch ein Antisemit, sagte Kramer.