HAMBURG. Ein Gesetzentwurf des Hamburger Senats, nachdem Männer bei der Berufung zu Professuren künftig ebenfalls von Gleichstellungsquoten profitieren können, sorgt für Aufregung. Dies sei ein „fatales politisches Signal, welches eine besorgniserregende Unkenntnis der Realitäten an deutschen Hochschulen zeigt“, empörte sich die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hamburg, Britta Ramminger, nach Angaben der taz.
Unterstützung bekam sie dabei von der Gleichstellungsbeauftragten der Hafencity Universität (HCU), Isabell Collien: „Wir fordern, es bei der Frauenförderung zu belassen.“ Es werde so getan, als ob es keine „strukturelle Benachteiligung“ von Frauen mehr gäbe. Den Männern warf sie vor, starke Netzwerke zu unterhalten, die Frauen benachteiligten.
Der Gesetzentwurf sieht vor, den Begriff „Frauenförderung“ bei Neueinstellungen durch „Gleichstellung“ zu ersetzen. Dadurch könnten künftig auch Männer von der Quotenregelung profitieren. Den höchsten Frauenanteil unter den Professoren gibt es in der Hansestadt derzeit an der Hochschule für bildende Künste (30,6 Prozent). Die wenigsten Professorinnen hat die Technische Universität (7,2 Prozent). (ho)