BRÜSSEL. EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) hat sich mit Sorge über mögliche Strom-Engpässe in Deutschland geäußert. „Ich glaube, daß die Energiewirtschaft und die Netzbetreiber mit hoher Kompetenz die Versorgungssicherheit gewährleisten. Aber die Gefahr von Blackouts wächst“, sagte er der Rheinischen Post.
Der CDU Politiker befürchtet, deutsche Energiekonzerne seien im „globalen Maßstab nicht wettbewerbsfähig genug“. Zugleich forderte er ein Energieministerium innerhalb der Bundesregierung. „Eine Bündelung ist absolut wünschenswert, damit die nächste Regierung in Sachen Energie nach innen und in Europa mit einer Stimme sprechen kann.“
EEG-Umlage auf Rekordniveau
In der Debatte um die steigende Umlage für erneuerbare Energien sprach sich Oettinger dafür aus, die energieintensive Energie von der Zusatzbelastung auszunehmen. „Die Industrie braucht die Ermäßigungen und Befreiungen oder sie kann in Deutschland nicht mehr produzieren – und die Arbeitsplätze wären weg.“ Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, daß die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf 6,2 Cent pro Kilowattstunde steigen wird. 2013 waren noch 5,3 Cent fällig.
Kritik an der Umlage kam von der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM). „Das EEG kostet derzeit knapp 2 Millionen Euro am Tag, ab Januar sogar noch mehr. Der seit Jahren unkontrollierte Anstieg muß dringend gestoppt werden“, sagte INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. Die steigenden Strompreise bedrohten zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. (ho)