BRÜSSEL. In der EU-Kommission wird der Plan diskutiert, alle Fahrzeuge mit Geräten auszustatten, die die Geschwindigkeit drosseln können. Eine solche Maschine, die die Höchstgeschwindigkeit dem jeweiligen Tempolimit anpaßt, stößt auf Ablehnung – zumindest in England.
In einer als Thesenpapier gekennzeichneten Studie über Sicherheit im Straßenverkehr werden Möglichkeiten erörtert, wie die Zahl von Unfällen reduziert werden könne. Der erste Punkt ist die flächendeckende Einführung von „Intelligente Geschwindigkeitsanpassung“ (engl. Isa).
Dabei handelt es sich um neuartige Apparate, die mit einer Kamera den Straßenrand nach Verkehrsschildern absuchen. Identifizieren sie ein bestimmtes Tempolimit, so reduzieren sie die Motorleistung automatisch so stark, daß der Fahrer das Limit nicht überschreitet. Eine solche Erfindung ist technisch möglich, aber noch nirgendwo in Betrieb. In Ländern wie England, Holland und Norwegen gab es jedoch bereits Tests. Nach EU-Angaben ist die Einführung bei der Fahrzeugflotte der schwedischen Autobahnbehörde geplant.
Britischer Verkehrsminister lehnt Pläne ab
Theoretisch könnte der Fahrer auch einfach nur per Warnton darüber informiert werden, wenn er gegen ein Tempolimit verstößt. Wörtlich heißt es jedoch in dem Papier der Kommission über die Wirkung so einer Maschine: „Je stärker das System eingreift, desto größer ist der Nutzen.“ Die Zahl der Unfälle ließe sich so um 20 Prozent reduzieren, so das Thesenpapier.
Der britische Telegraph berichtet, der britische Verkehrsminister Patrick McLoughlin (Tory) lehne die Pläne ab, weil sie die Freiheit der Autofahrer zu stark beeinträchtigten. Ein Regierungssprecher wird mit den Worten zitiert: „Da steht überall Bigbrother drüber. Es sind genau solche Dinge, die die Bürger dazu bringen, sich vom Brüssel abzuwenden.“ (rg)