BERLIN. Der Bund Katholischer Unternehmer hat sich gegen die Forderung von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt gewandt, die Elternzeit von drei Jahren auf zwölf Monate zu verkürzen. Entscheidendes Kriterium bei der Gewichtung von Erziehungs- und Erwerbsarbeit sei das Kindswohl, sagte die Vorsitzende des Verbands und CDU-Bundestagsabgeordnete Marie-Luise Dött.
Die Entscheidung hierüber liege bei den Eltern. „Staatliche Ordnung, Gesellschaft und Wirtschaft müssen familiengerecht werden, nicht die Familie arbeitsgerecht.“ Dazu gehöre auch, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, sich in den ersten drei Lebensjahren ihrer Kinder ganz auf die Familie zu konzentrieren.
Gerade in dieser Zeit entwickelten sich die entscheidenden Grundlagen für die Entfaltung der Persönlichkeit des Kindes. Es gebe gute Gründe dafür, daß die Gemeinschaft es der Mutter oder dem Vater ermögliche, in dieser Zeit nicht arbeiten zu müssen, betonte Dött.
Schröder lehnt Vorstoß ab
Hintergrund ist die Forderung von Arbeitgeberpräsident Hundt nach einer deutlichen Verringerung der gesetzlichen Elternzeit. Dieser hatte sich dafür ausgesprochen, nach einem Ausbau von Kindertagesstätten die Elternzeit stufenweise auf zwölf Monate abzusenken.
Kritik an Hundts Vorschlag war unter anderem von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder gekommen. „Wie Eltern in Deutschland die Betreuung ihrer Kinder in den ersten drei Jahren organisieren, ist zum Glück immer noch Sache der Familien und nicht des BDA“, sagte die CDU-Politikerin. Familien hätten eigene Bedürfnisse und seien keine ökonomische Verfügungsmasse. (krk)