KÖLN. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Entwicklung der Katholikentage beklagt. Es fehle gegenwärtig „die katholische Mitte, bei der man die Verbundenheit und Einheit von Papst, Bischof, Priestern und dem Volk Gottes spürt“, kritisierte er in einem Gespräch mit der Kölnischen Rundschau. „Katholikentage sind nicht mehr das, was sie mal waren.“
Meisner hält auch das Motto des Katholikentages „Einen neuen Aufbruch wagen“, der am Dienstag in Mannheim begann, für zu unkonkret: „Nicht die Kirche, die Gläubigen müssen aufbrechen.“ Auch in Zukunft müsse im Haus sein, was über der Tür steht. „Wenn katholisch draufsteht, muß der Inhalt entsprechend sein.“ Der Kardinal warnte eindringlich vor einer bequemen Anpassung der Kirche. „Wir können ihre Sendung nicht dadurch bewahren, daß wir die Inhalte billiger machen.“
Kritik übte Meisner auch an der fehlenden Glaubensfreiheit in der Türkei. Seine Freude über die Kölner Großmoschee sei daher „sehr getrübt“. (FA)