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In eigener Sache: In eigener Sache: Hackerangriff auf die Pressefreiheit

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In eigener Sache
 

In eigener Sache: Hackerangriff auf die Pressefreiheit

Seit einigen Tagen rühmen sich linksextreme Hacker aus dem Umfeld des sogenannten Anonymous-Netzwerks damit, auf einer Internetplattform „Nazi Leaks“ illegal beschaffte Daten der rechtsextremen Szene öffentlich gemacht zu haben. Darunter findet sich auch eine Adreßliste, die Autoren der JUNGEN FREIHEIT enthält.
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JF-Chefredakteur Dieter Stein Foto: JF

Seit einigen Tagen rühmen sich linksextreme Hacker aus dem Umfeld des sogenannten Anonymous-Netzwerks damit, auf einer Internetplattform „Nazi Leaks“ illegal beschaffte Daten der rechtsextremen Szene öffentlich gemacht zu haben. Darunter findet sich auch eine Adreßliste, die Autoren der JUNGEN FREIHEIT enthält.

Diese war bereits im Juli auf der linksextremistischen Internetseite Indymedia veröffentlicht worden. Die JUNGE FREIHEIT stellte seinerzeit Strafanzeige gegen Unbekannt.

Die Liste enthält 380 Namen von Autoren und Interviewpartnern, aber auch von Personen, die mit dieser Zeitung in keinerlei Verbindung stehen. Entgegen einiger Falschdarstellungen enthält die Datei keine Daten von Abonnenten. Wir haben am Montag deswegen auch Strafanzeige gegen die bislang unbekannten Hacker aus dem Anonymous-Umfeld gestellt.

Strafanzeige gegen Hajo Funke

Eine weitere Strafanzeige habe ich gegen den Berliner Politologen Hajo Funke gestellt, der die Adreßliste ebenfalls auf seiner Internetseite veröffentlicht hat.

Die reißerische Veröffentlichung der Adreßdaten blieb für Betroffene nicht folgenlos. Seit der ersten Verbreitung der Datei auf Indymedia und nun verstärkt durch die jüngste Veröffentlichung bei „Nazi Leaks“ kam es bereits zu mehreren Attacken auf Wohnungen und Drohanrufen gegen Personen, die auf dieser Liste stehen.

Bei der Aktion der „Anonymus“-Leute handelt es sich um einen Angriff auf die Pressefreiheit. Journalisten sollen in ihrem privaten Umfeld unter Druck gesetzt und mundtot gemacht werden.

Am Dienstag baten wir deshalb den Deutschen Journalistenverband, den Vorgang zu verurteilen. Dieser lehnt dies bislang jedoch ab. Es bestünde derzeit „kein Handlungsbedarf“, hieß es.

Aufruf zur Solidarität

Und das, obwohl sich unter den mit Privatadresse an den Pranger gestellten Journalisten auch solche namhaften Persönlichkeiten wie der langjährige Parlamentskorrespondent der FAZ und Theodor-Wolff-Preisträger Karl Feldmeyer, die Reporterlegende Peter Scholl-Latour oder der frühere Chefreporter der Welt, Konrad Adam, befinden – um nur einige zu nennen. Für einen Verband, der sich dem Schutz der Pressefreiheit in Deutschland verpflichtet hat, ist dies wahrlich eine moralische Bankrotterklärung.

Wir rufen deshalb zur Solidarität über politische Grenzen hinweg auf, diese „Anonymous“-Aktion zu verurteilen.

AKTUALISIERUNG: Am Dienstag Nachmittag hat Hajo Funke die Adreßliste mit Anschriften von JF-Autoren von seiner Internetseite gelöscht. Die Redaktion

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